Die Landesmitgliederversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen hat am 26. September 2015 folgenden Beschluss gefasst:
1. Die Landesmitgliederversammlung begrüßt, dass die Grüne Landtagsfraktion fremdenfeindlichen, Ressentiments schürenden und homophoben Äußerungen des CDU-Abgeordneten Irmer immer – unabhängig davon ob sie Teil der Regierung oder der Opposition war – klar entgegen getreten ist. So hat die Fraktion wie folgt Stellung bezogen:
2. Mit seinen wiederholten Aussagen hat Herr Irmer sich nicht nur gegen unsere GRÜNEN Grundwerte gestellt, sondern auch gegen die Inhalte des Koalitionsvertrags. Es war daher ein folgerichtiger Schritt, dass er im Februar 2015 mit seinem Rücktritt von seinen Ämtern als bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Konsequenzen daraus gezogen hat. Herr Irmer hat somit für die Arbeit der Regierungskoalition keine herausgehobene Funktion mehr.
3. Die Integrations- und Flüchtlingspolitik in Hessen wird nicht vom Vorsitzenden des Unterausschusses für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung bestimmt, sondern – wie bei allen anderen Ausschüssen auch – von Beschlüssen im Landtag.
4. Eine Abberufung der Vorsitzenden von Ausschüssen sieht die Geschäftsordnung des Landtags nicht vor. Dies kann nur durch Rücktritt der die Funktion ausübenden Personen geschehen. Sowohl der CDU-Fraktion als auch dem Abgeordneten Irmer ist die Grüne Haltung zu seinen Äußerungen bekannt und vielfach verdeutlicht worden.
5. In einer Koalition ist unter Wahrung der Freiheit des Abgeordnetenmandats der Umgang mit Abgeordneten, die von den gemeinsam gesetzten Zielen und Verfahren des Koalitionsvertrags abweichende Vorstellungen haben, zuerst Aufgabe der jeweiligen Fraktion. Die GRÜNEN lehnen es ab, die genannten Äußerungen des Abgeordneter Irmer zu ihrem Problem zu machen.
6. Wir werden uns stattdessen weiterhin für ein weltoffenes und vielfältiges Hessen einsetzen, in dem einander bei aller Unterschiedlichkeit mit Respekt begegnet wird und Diskriminierung keinen Platz hat. Zu Äußerungen, die diesen Zielen entgegenstehen, werden wir weiter deutlich Gegenposition beziehen. Wir werden uns davon aber nicht bei der Umsetzung aufhalten und schon gar nicht abhalten lassen.