Vorzeitiges Aus für Thurau? - GRÜNE fordern Erklärung für Kurswechsel

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert Innenminister Rhein (CDU) auf, seinen Kurswechsel im Fall Thurau zu erklären. „Noch vor einigen Tagen wollte der Minister erst nach Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen eine Entscheidung treffen. Nun hat er offenbar bereits vorher entschieden, dass Sabine Thurau nicht mehr ins Amt der LKA-Chefin  zurückkehrt. Wir wollen wissen, welche Umstände ihn zu diesem Kurswechsel bewogen haben“, fordert der innenpolitische Sprecher der GRÜNEN, Jürgen Frömmrich.

Das fatale Ausmaß der von seinem Amtsvorgänger, dem jetzigen Ministerpräsidenten Bouffier (CDU), getroffenen Personalentscheidungen wird nach Auffassung der GRÜNEN jeden Tag deutlicher. Nach der Entlassung von Landespolizeipräsident Nedela im November 2010, der zur Zeit durch einen Untersuchungsausschuss überprüften Berufung des Präsidenten der Bereitschaftspolizei solle nun die vom damaligen Innenminister Bouffier ins Amt gehobene Präsidentin des Landeskriminalamtes ihren Posten verlieren.

Laut  Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15. Juni 2011 wird Frau Thurau von Seiten des Innenministeriums ein „unpassendes Führungsverhalten vorgeworfen, sie sei unfähig, sich selbst zu mäßigen, zu integrieren und Konflikte zu lösen“. „Bouffier muss sich fragen lassen, wie er eine Beamtin, der so eklatante Defiziten im Führungsverhalten vorgeworfen werden, erst zur Polizeivizepräsidentin von Frankfurt und dann auch noch zur Präsidentin des Landeskriminal- amtes machen konnte. Auch wenn das Aus als LKA-Präsidentin unvermeidlich war, muss Rhein endlich ernsthaft damit beginnen, aufzuarbeiten, wie es zu diesen unhaltbaren Zuständen in der Führungsstruktur der Polizei kam. Bei seinem Versuch, eine ‚neue Führungskultur bei der Polizei‘ zu etablieren, macht er keine gute Figur“, so Jürgen Frömmrich.

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