Kerncurriculum für islamischen Religionsunterricht - GRÜNE: Landesregierung schmückt sich mit fremden Federn

Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt die Erarbeitung eines Kerncurriculums für islamischen Religionsunterricht durch die Arbeitsgruppe des Runden Tisches. „Wir freuen uns, dass endlich ein erster Schritt auf dem Weg zum islamischen Religionsunterricht gemacht wurde. CDU und FDP haben in ihrer Koalitionsvereinbarung muslimischen Eltern, Schülerinnen und Schülern versprochen, islamischen Religionsunterricht einzuführen. Doch in den vergangenen zweieinhalb Jahren ist die FDP von ihrem Koalitionspartner CDU immer wieder ausgebremst worden. Daher möchte ich gerne wissen, wann die muslimischen Kinder mit einem Religionsunterricht rechnen können?“ fragt die integrationspolitische Sprecherin, Mürvet Öztürk.

Im August 2009 wurde von der Landesregierung ein Runder Tisch zur Einführung islamischen Religionsunterrichts in Hessen einberufen. „Der Runde Tisch hat mit der Vorlage des Kerncurriculum seinen Beitrag zum Erfolg geleistet. Nun ist die Landesregierung am Zug. Allerdings hinterlässt sie mehr Fragen als sie Antworten gibt “, bemängelt Öztürk.  Im Januar 2011 wurde vom hessischen Landesverband DITIB und der Gemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland e.V. Anträge eingereicht, in denen sie ihre Kooperation mit dem Land Hessen bei der  Erteilung eines islamischen Religionsunterrichts anbieten. Diese Anträge werden seitdem von der Landesregierung geprüft.

„Wir wollen von der Landesregierung wissen, wann ein Ergebnis dieser Prüfung der  Anträge vorliegen wird. Zudem stellt sich die Frage, wann die Landesregierung mit der Ausbildung der notwendigen Lehrkräfte beginnt“, so Öztürk. DIE GRÜNEN kritisieren, dass es noch immer keinen konkreten Zeitplan für die Einführung des islamischen Religionsunterrichts gebe. Der Frankfurter Prof. Dr. Ömer Özsoy, Mitglied des Runden Tisches, antwortete im gestrigen Interview der Frankfurter Rundschau auf die Frage, wann die ersten Lehrerinnen und Lehrer für islamische Religion bei ihm den Abschluss machen würden:  „Wir warten auf die Entscheidung aus Wiesbaden über die Einführung des Religionsunterrichts.“

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