Grundsatzentscheidung zu neuem Kohlekraftwerk Staudinger - GRÜNE: Klimaschutz wird Bärendienst erwiesen

Als „falsche Entscheidung“ bewertet der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag, Tarek Al-Wazir, die heutige Grundsatzentscheidung des Regierungspräsidenten Darmstadt für den Neubau von Block 6 des Kohlekraftwerks Staudinger. „Mit der Unterzeichnung dieser landesplanerischen Beurteilung im Raumordnungsverfahren werden leider wichtige Pflöcke eingeschlagen, jetzt steht nur noch die immissionsschutzrechtliche Genehmigung aus. Mit dieser Entscheidung wird dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen. Die heute verkündeten Auflagen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Kohlekraftwerk mit einer Energieausnutzung von nur 46 Prozent ineffizient sein wird. Die Wärme, die in solchen Großkraftwerken als Abfallprodukt der Stromproduktion erzeugt wird, kann nicht genutzt werden, und ein Großteil der Energie wird völlig unnütz in die Luft geblasen oder der Main wird damit aufgeheizt.  Kein vernünftiger Mensch kauft ein ganzes Brot und wirft schon beim Rausgehen aus der Bäckerei die Hälfte weg.“

Das neue Kohlekraftwerk widerspreche nicht nur den Zielen von GRÜNEN und Umweltschützern, sondern passe auch nicht in das Nachhaltigkeitskonzept von Ministerpräsident Koch (CDU). „Von Nachhaltigkeit ist bei diesem überdimensionierten Kraftwerk weit und breit nichts zu bemerken. Vielmehr wird der Ausbau der erneuerbaren Energien dadurch behindert. Und die Tatsache, dass die Kohle aus Südamerika nach Groß-Krotzenburg transportiert werden muss, macht deutlich, wie irrsinnig das ganze Projekt ist“, unterstreicht Tarek Al-Wazir.

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