Die Versenkung von laugenhaltigen Abwässern kann aus Sicht der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nur dann genehmigt werden, wenn eine Trinkwassergefährdung ausgeschlossen werden kann. „Wir GRÜNE hätten uns gewünscht, dass diese Form der Abwasserentsorgung im November endet. Eine Fortsetzung über dieses Jahr hinaus kann es nur geben, wenn das Unternehmen K+S nachweist, dass mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass es keine Gefährdung von Grund- und Trinkwasser gibt“, so die nordhessische Abgeordnete Sigrid Erfurth. Auf Bitten der Ausschussmitglieder hat K+S heute im Umweltausschuss das 3D-Modell vorgestellt, das eine wesentliche Voraussetzung sein wird, wenn das Unternehmen die Verlängerung von Laugenversenkung in den Untergrund beantragen will.
Das dreidimensionale Grundwassermodell soll zeigen, wie sich die Abwässer im Untergrund verbreiten und wo sich Abwässer sammeln. „Der Nachweis, dass eine weitere Versenkung keine Trinkwassergefährdung mit sich bringt, ist nach dem 4-Phasen-Plan zwingende Voraussetzung für eine weitere Versenkgenehmigung. Da derartige 3D-Modellierungen zwar immer wieder gefordert wurden, aber bisher nicht in hinreichender Qualität vorgelegt werden konnten, gab es den dringenden Wunsch des Umweltausschusses, dieses Verfahren vorgestellt zu bekommen. Diesem wichtigen Anliegen des Ausschusses ist das Unternehmen heute nachgekommen. Es ist gut, dass wir im Ausschuss einen Eindruck davon gewinnen konnten, wie das Modell funktioniert und was es leisten kann. Es bildet hochkomplexe Zusammenhänge ab und soll gewährleisten, dass die Ausbreitung der versenkten Lauge im Untergrund nachvollzogen werden kann. Die vorgelegten Berechnungen und Daten lassen nach der Interpretation des Unternehmens den Schluss zu, dass die Verlängerung der Versenkungen von reduzierten Abwassermengen bis zum Jahr 2021 ohne Gefahren für das Grund-und Trinkwasser möglich sein könnte. Diese Interpretation muss von den Fachbehörden gründlich und kritisch hinterfragt werden.“
Das Unternehmen hat angekündigt, noch im April die Verlängerung der Versenkerlaubnis zu beantragen. „Wir erwarten, dass die Antragsunterlagen vollständig und nachvollziehbar sind, damit die Fachbehörden ausreichend Zeit haben, die komplizierten Sachverhalte zu prüfen und eine Entscheidung zu treffen. Das wird nicht leicht, denn der Schutz von Grund-und Trinkwasser in der Kali-Region hat oberste Priorität.“
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