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02.12.2021
Landesmitgliederversammlung

Luftverkehr den Klimazielen unterordnen

  1. Luftverkehr schädigt weltweit in relevantem Umfang das Klima und trägt zur schädlichen
    Erderwärmung insbesondere durch Emission von Schadstoffen in großen Höhen erheblich bei.
    Zur Erreichung der global vereinbarten klimapolitischen Ziele muss deshalb der
    Luftverkehr einen wesentlichen Beitrag leisten.
  1. Luftverkehr wird auf internationaler Ebene gestaltet und rechtlich verbindlich auf
    europäischer und auf Bundesebene geregelt. Wir erwarten von der neuen Bundesregierung
    demgemäß eine Luftverkehrspolitik zu betreiben, die auf den Pfad zum 1,5 Grad-Ziel der
    Begrenzung der Erderwärmung zurückfindet.
  1. Eine wesentliche Maßnahme unter Aspekten des Klimaschutzes ist die Eingrenzung des
    Flugverkehrs durch vermehrte Angebote attraktiver Reiseverbindungen am Boden, die
    Flugverkehr im Kurzstreckenbereich überflüssig machen. Zusätzlich soll eine entsprechende
    Gestaltung der Luftverkehrsabgabe dies unterstützen.
  1. Auch wenn der klimaschädigende Beitrag des Flughafenbetriebs vergleichsweise gering ist,
    kann und muss die Luftverkehrswirtschaft auch entsprechende Veränderungen durch Maßnahmen
    am Boden vornehmen. Diese betreffen insbesondere den Schadstoff- und Feinstaubausstoß,
    die Energiebilanz und auch die Fluglärmbelastung im Umfeld.
  1. Am Flughafen Frankfurt, dem größten Luftverkehrsstandort in Deutschland, wurden seit
    Beginn der Beteiligung der GRÜNEN an der hessischen Landesregierung eine Reihe von
    Maßnahmen zur Verringerung und Begrenzung der Lärmbelastung der Bevölkerung und des
    Schadstoffausstoßes erfolgreich umgesetzt; letztere insbesondere durch Veränderungen bei
    der Energieerzeugung und im Fuhrpark. Darüber hinaus bestehen gemeinsame Initiativen der
    Fraport AG mit weiteren Partnern unter Federführung des Landes zur Entwicklung und
    Einführung von PtL-Kraftstoffen in den Flugbetrieb, um diesen perspektivisch klimaneutral
    zu stellen. Diese Initiativen müssen ausgeweitet und beschleunigt werden.
  1. Insgesamt steht die Fraport AG als Flughafenbetreiberin in der Verantwortung, ein
    wirtschaftlich tragfähiges und mit dem 1,5-Grad-Klimaziel kompatibles Zukunftskonzept für
    den Frankfurter Flughafen zu erarbeiten und umzusetzen. Mit jährlicher Evaluierung des
    Erreichten müssen die konkreten Maßnahmen gemessen an der Zielsetzung jeweils neu
    justiert werden. Das Konzept soll auf dem Weg zur Erreichung des Klima-Ziels möglichst
    viele Arbeitsplätze dauerhaft sichern.
  1. Im Rahmen des Zukunftskonzepts sind die Dienstleistungen und die Nutzung der
    Einrichtungen am Flughafen zu erweitern und zu diversifizieren um die dortigen
    Arbeitsplätze vermehrt vom Wachstum der Flugbewegungen zu entkoppeln. Auf diese Weise
    soll der Frankfurter Flughafen zu einem Zentrum für nachhaltige Mobilität und Logistik
    werden mit dem Ziel einer klimaneutralen Infrastruktur entsprechend den Vorgaben des
    Bundes.