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12.01.2011

Studienfach Islamische Studien in Hessen - GRÜNE: Landesregierung muss den günstigen Zeitpunkt nutzen – Bewerbungsfrist läuft Ende Januar ab

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert die Landesregierung auf, den günstigen Zeitpunkt zur Schaffung eines Studiengangs Islamische Studien nicht verstreichen zu lassen. Die Bewerbungsfrist für ein Bundesförderprogramm läuft Ende Januar ab. Zu diesem Thema haben die GRÜNEN eine Kleine Anfrage eingereicht. „So günstig wie die Zeichen jetzt für die Einführung islamischen Religionsunterrichts stehen, standen sie lange nicht mehr. Nach dem die DITIB (Dachverband Türkisch-Islamische Union) und die Ahmadiyya-Gemeinde einen Antrag zur Anerkennung als Ansprechpartner für islamischen Religionsunterricht gestellt haben, scheint diese Frage einer Lösung nah zu sein. Die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in Hessen braucht neben der Klärung der Ansprechpartnerfrage endlich ein Konzept und den politischen Willen der Landesregierung“, so Mürvet Öztürk, integrationspolitische Sprecherin der GRÜNEN.

„Die Bundesregierung hat die Zeichen der Zeit erkannt und fördert die Einführung von Islamischen Studien an den Hochschulen. In einer ersten Bewerbungsrunde haben die Universitäten Marburg und Gießen keinen Zuschlag bekommen, nun möchte sich auch die Frankfurter Uni bewerben. Wir fordern die Landesregierung auf, die Bewerbungslage mit den Hochschulen zu klären und sich dann klar hinter eine der hessischen Bewerbungen zu stellen“, so Mürvet Öztürk. „Denn für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts brauchen wir auch eine entsprechende Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an unseren Hochschulen.“

Der Wissenschaftsrat hat sich im Februar 2010 für den Aufbau von Islamischen Studien an deutschen Universitäten ausgesprochen. In diesen Islamischen Studien sollten unter anderem die Ausbildung von Lehrkräften für islamischen Religionsunterricht organisiert werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für fünf Jahre Fördermittel für den Aufbau von Islamischen Studien zur Verfügung. Mit diesen Mitteln sollen Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen finanziert werden. In der ersten Bewerbungsphase im Herbst 2010 hatte die Landesregierung die gemeinsame Bewerbung der Universitäten Marburg und Gießen unterstützt. Sie waren jedoch nicht in das Förderprogramm des BMBF aufgenommen worden. An der zweiten Bewerbungsphase möchte nun auch die Stiftungsuniversität Frankfurt teilnehmen. Das BMBF fordert für eine Berücksichtigung der Bewerbungen der Hochschulen eine klare Unterstützung der jeweiligen Landesregierung.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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