Die GRÜNEN im Landtag teilen das Ziel des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hessen und des Hessischen Bauernverbands (HBV), die sich heute zur Verringerung des Flächenverbrauchs in Hessen geäußert haben. „Wir freuen uns, dass wir starke Mitstreiter haben bei unserem großen Ziel, langfristig den Flächenverbrauch auf Netto Null zu bringen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass dafür noch eine Menge Arbeit und viele Gespräche mit allen Interessensgruppen nötig sind“, so Angela Dorn, Sprecherin für Umweltschutz der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Gerade deshalb begrüßen wir das gemeinsame Auftreten von Naturschützern und Landwirten, die sich für den Erhalt der Flächen in unserer Natur- und Kulturlandschaft aussprechen. Wir dürfen bei allen Anstrengungen für mehr bezahlbaren Wohnraum, der gerade in den Ballungsräumen nötig ist, nicht aus dem Auge verlieren, dass wir freie und unversiegelte Flächen brauchen: als Lebensräume für Tiere und Pflanzen, als Anbauflächen für regionale Lebensmittel, für den natürlichen Kreislauf von Wasser und Nährstoffen und auch für den Klimaschutz, denn unversiegelte Böden sind die größten Speicher von Kohlenstoff.“
Der Landesentwicklungsplan sehe in seinem Entwurf aktuell eine Flächenreduktion auf 2,5 Hektar am Tag vor. „Das ist für uns ein wichtiger Schritt, in der langfristigen Perspektive aber nur ein Zwischenschritt“, so Dorn weiter. „Die Reduzierung des Flächenverbrauchs kann gelingen, wenn alle Stellschrauben gedreht werden und wir alle im Dialog mitnehmen. In der Landes- und Regionalplanung wollen wir uns weiter für verbindliche Ziele zur Flächenverbrauchsreduktion sowie zur Sicherung notwendiger Grünflächen in Ballungsgebieten und Naturschutzflächen für den Klimaschutz einsetzen. Das im Klimaschutzplan vorgesehene Flächenmanagement zur Reduktion des Flächenverbrauchs wollen wir in den Kommunen umsetzen. Und wir setzen uns für Verfahren ein, mit denen der Humusgehalt der Böden verbessert wird.“
Die Landesregierung habe in zahlreichen Bereichen erste wichtige Schritte zur Reduzierung des Flächenverbrauchs unternommen. Dazu Dorn: „Wo Wohnraum knapp ist, entstehen naturgemäß Konflikte mit der Frage des Flächenverbrauchs. Hier gilt es ausgewogene Lösungen zu suchen. Die Novelle der Hessischen Bauordnung eröffnet hierfür gute Möglichkeiten, etwa durch Aufstockung von Gebäuden. Auch die Baulandoffensive hilft Kommunen dabei, brachliegende Bereiche in ihren Gemeinden zu ermitteln und Konzepte für die Wiedernutzung zu erstellen. Aber auch Naturflächen können wir sukzessive zurückgewinnen: Durch Konzepte für Entsiegelung und Renaturierung von Brachflächen und alten Industrieflächen können wertvolle Naturflächen wieder entstehen.“
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