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02.02.2011

Landesregierung zieht ungenügende Konsequenzen aus Dioxin-Skandal - GRÜNE: Landwirtschaft umbauen

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert die Landesregierung für ihren Umgang mit dem Dioxin-Skandal. „Nach den vollmundigen Versprechen von Agrarministerin Puttrich im Dioxin-Skandal Handlungsstärke zu zeigen, hätte man erwarten dürfen, dass die Ministerin Stellung dazu bezieht, was sie nun konkret in Hessen unternehmen will. Dass sie bis jetzt nichts vorgelegt hat enttäuscht uns“, so Daniel May, landwirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN, in der heutigen Plenarsitzung. DIE GRÜNEN haben einen Katalog mit zehn Maßnahmen vorgelegt, um Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal zu ziehen.

DIE GRÜNEN fordern, die Landwirtschaftspolitik in Folge des Dioxin-Skandals weitreichend umzubauen: „Es sind die zunehmende Ausrichtung auf Massenproduktion und die undurchsichtigen Handelswege bei der Futtermittelherstellung, die es möglich gemacht haben, dass ein Hersteller tausende Höfe mit vergiftetem Futter beliefern konnte. Wir GRÜNE fordern daher eine umweltgerechte, bodengebundene Landwirtschaft. Dieses Ziel erreichen wir am besten, wenn die Förderung umgestellt wird: Artgerechte Haltung und Fütterung mit überwiegend eigenem Futtermittel – das müssen in Zukunft die Kriterien für die Förderung von landwirtschaftlichen Investitionen sein. Hier liegt auch die Zukunft der konventionellen Landwirtschaft“, so May.

„Hessen kann eine Vorreiterrolle in der Umstellung zu einer ökologischen Landwirtschaft sein. Hessen hat ein enormes Wachstumspotential auf dem Ökomarkt. Aber mit Puttrichs Amtsantritt sind alle zaghaften Regungen in der Ökolandwirtschaft eingeschlafen. Hessen verpasst die Chance von der steigenden Nachfrage der Verbraucher zu profitieren.“

„Alle Kontrollen, alle Marktanreize und alle Informationskampagnen bedürfen aber auch der Einsicht bei den Verbrauchern. Jedem muss klar sein: Wenn das Kilo Putenfleisch weniger kostet als ein Kilo Vogelfutter, dann ist etwas faul im System. Und für diesen Preis kann man nicht erwarten, dass das Fleisch umweltverträglich und artgerecht produziert wurde.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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