Die GRÜNEN im Landtag sehen in der neuen Software „KLB-operativ“ der Hessischen Polizei ein wichtiges Instrument zur besseren Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität. „Mit der neuen Prognose-Software erkennt das Hessische Landeskriminalamt Einbruchsserien professionell agierender Serientäter leichter und kann somit Polizeikräfte an potentiellen Brennpunkten effektiver einsetzen. Zusammen mit den von der Landesregierung im Rahmen des Sicherheitspaketes beschlossenen 1.000 neuen Stellen bei der Polizei wird die Software dabei helfen, erfolgreicher gegen Wohnungseinbrüche vorzugehen“, betont Jürgen Frömmrich, innenpolitischer Sprecher der der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Das ist deshalb wichtig, da die Fallzahlen im Wohnungseinbruch trotz höherer Aufklärungsquote steigen und diese Form der Kriminalität für die Opfer besonders traumatisierend ist.“ Die von der Polizei eigens entwickelte Software, die sich an die Methoden des „Predictive Policing“ anlehnt, sei bereits im Herbst in den Polizeidirektionen Wiesbaden, Main-Taunus, Main-Kinzig sowie Darmstadt-Dieburg erfolgreich getestet worden. Im nächsten Jahr solle sie hessenweit eingesetzt werden.
Die Entwicklung der Software sei ein weiterer Baustein in der Gesamtstrategie des Landes. „Wir haben die polizeiliche Kriminalprävention gestärkt. Erst kürzlich hat Hessen einen Kooperationsvertrag mit Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geschlossen. Das damit verbundene 8-Punkte-Programm beinhaltet unter anderem einen schnelleren Informationsaustausch und eine intensivere Zusammenarbeit. Schließlich nehmen Einbrecherbanden auch nicht auf Ländergrenzen Rücksicht“, erläutert Frömmrich. „Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist auch die Eigensicherung. Der Einbau von Sicherungstechnik an Wohnungen und Häusern wird mit KfW-Mitteln gefördert. Die Erfahrungen zeigen, dass Einbrecherbanden besonders gesicherte Häuser und Wohnungen eher meiden.“
Es sei auch wichtig, die Bürger für das Thema zu sensibilisieren. „Im Rahmen des Programms ‚Wachsamer Nachbar‘ informiert die Polizei Bürgerinnen und Bürger über wirksame Präventionsmaßnahmen. Allein die Frankfurter Polizei hat 2015 rund 1.900 Beratungsgespräche geführt. Hierbei wird an die Menschen appelliert, aufmerksam zu sein. Wenn man in den Urlaub fährt, sollte man Nachbarn oder Freunde zum Beispiel darum bitten, gelegentlich den Briefkasten zu leeren und ab und zu in der Wohnung oder im Haus vorbeizuschauen. Auf keinen Fall sollte man in sozialen Netzen mitteilen, dass man in den Urlaub fährt. Gerade Letzteres kann für viele professionelle Einbrecherbanden der Startschuss sein“, so Frömmrich.
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