„Aufstand der Demokraten“ notwendig

Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der hessischen GRÜNEN:

„Es begann mit Einschüchterung, Ausgrenzung und Gewalt und endete im absoluten Zivilisationsbruch. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit, das Grauen, die unfassbaren Verbrechen und der millionenfache Mord für alle Welt sichtbar. Die Nazis definierten nach ihren rassistischen Vorstellungen, wer deutsch ist und wer nicht. Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ist mehr als Erinnerung an die Vergangenheit. Er ist Mahnung für die Gegenwart.

Auch heute gibt es wieder Kräfte, die Pläne für eine massenhafte Deportation schmieden und Menschen ihrer Heimat berauben wollen. Unsere Demokratie ist bedroht. Wenn Menschen die jahrzehntelang hier leben, wenn Juden, wenn Minderheiten überlegen, ob sie in Deutschland noch sicher sind, dann müssen sich alle Demokratinnen und Demokraten schützend vor ihre Mitmenschen und vor unsere Demokratie stellen.

Denn es kann uns alle treffen, wir alle sind von dieser Gefahr bedroht. Der Widerstandskämpfer Martin Niemöller hat es mit Blick auf die Nazi-Zeit treffend formuliert.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Deshalb müssen wir jetzt alle gemeinsam für unsere Demokratie aufstehen. Es braucht einen Aufstand der Demokraten, der zeigt: Demokratie ist wehrhaft. Und wir sind die, die sie schützen. Denn wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen.“

Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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