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27.04.2009

GRÜNE begrüßen gesellschaftliche Offenheit von Kirche und Wissenschaft

„Wir freuen uns, dass die Landeskirche von Kurhessen-Waldeck und namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anlässlich der umstrittenen Seminare des DIJG und von ‚Wüstenstrom’ im Rahmen des ‚6. Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge’ im Mai in Marburg klar Stellung bezogen haben“, so der Politische Geschäftsführer von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen, Kai Klose. „Gerade die evangelischen Landeskirchen haben sich in den vergangenen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Homosexualität auseinander gesetzt und eine differenzierte und fundierte Haltung entwickelt. Offenheit und Fürsorge statt Ausgrenzung und ‚Heilung’ sind Kennzeichen christlicher Haltung.“

Dem „Evangelischen Pressedienst“ (epd) hatte die Marburger Professorin für praktische Theologie, Ulrike Wagner-Rau, gesagt, sie halte die strittigen Veranstaltungen für problematisch: „Homosexualität als Krankheit anzusehen, kann die Betroffenen in große Bedrängnis bringen.“ Zudem entspreche es dem Forschungsstand in keiner Hinsicht: „Das ist theologisch nicht zu verantworten“, so die Hochschullehrerin gegenüber epd. Auch der Sprecher der Evangelischen Landeskirche, Pfarrer Karl Waldeck, distanzierte sich von der Stoßrichtung der genannten Seminare: „In unserer Kirche ist für Homosexuelle Platz, auch für homosexuelle Pfarrerinnen und Pfarrer.“ Zuvor hatte bereits der Präsident der Fachhochschule Frankfurt, Dr.-Ing. Detlev Buchholz, die Marburger Universität in einer Pressemitteilung aufgefordert, diesen Seminaren keine Räume zur Verfügung zu stellen: „An der Universität Marburg scheint man den Sinn der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anders zu deuten und geht den entsprechend umgekehrten Weg. Da gerieten Gleichstellungsreferate und die Öffnung der ‚Dual Career Services’ für Homosexuelle zum Feigenblatt, wenn man gegenüber homophoben Beiträgen in Universitäts-Veranstaltungen kein Rückgrat zeigt.“

„Zunehmend wenden sich auch Christinnen und Christen gegen die Seminare von Frau Vonholdt, Herrn Hoffmann und Herrn Gerlach, die während des Kongresses geplant sind. So lange diese stattfinden, werden wir GRÜNE uns am Protest gegen diesen Kongress beteiligen. Umso mehr bedauern wir es, dass sich die Universitätsleitung weiterhin um eine klare Haltung herummogelt“, kommentiert Klose. „Die Ausrichtung dieser Referentinnen und Referenten ist mehrfach belegt. Niemand sollte sich davon täuschen lassen, dass sie neuerdings statt des Begriffs ‚sexueller Orientierung’ den Begriff ‚Identität’ verwenden.“

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