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20.06.2018

Strenger Bannwaldschutz in Hessen braucht starke Mitstreiter

Die GRÜNEN im Landtag unterstützen das Anliegen des „Aktionsbündnisses Langener Bannwald“ für den Erhalt von Bannwaldflächen und für mehr Naturschutz in Hessen. „Wir danken dem Aktionsbündnis für sein Engagement, denn der Schutz von Wald und Natur braucht starke Mitstreiter“, erklärt Martina Feldmayer, waldpolitische Sprecherin der der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die an der Demonstration des Bündnisses in Wiesbaden teilnahm. „Der Bannwaldschutz ist in der Vergangenheit geschleift worden, unter anderem, um den Ausbau des Frankfurter Flughafens durchzusetzen. Deshalb haben wir GRÜNE sofort nach Eintritt in die Regierung mit Änderungen im Waldgesetz dafür gesorgt, dass Bannwald wieder besser geschützt wird. Auch der aktuelle Entwurf des Landesentwicklungsplans sieht einen strengeren Schutz vor. Einen Bannwaldschutz dieser Qualität gab es in Hessen bisher noch nie.“
„Wir halten es für falsch, Bannwald für den Kiesabbau zu roden. Denn Bannwald genießt einen so hohen Schutzstatus, weil er für die Menschen im Ballungsraum unerlässlich ist. Gerade hier ist der Wald für die Lebensqualität immens wichtig. Deshalb: Finger weg vom Bannwald!“, so Feldmayer weiter. „Bannwald darf unter den neuen gesetzlichen Bedingungen nur in zwei Fällen gerodet werden: wenn Gefahren für hochrangige Schutzgüter der öffentlichen Sicherheit bestehen – also beispielsweise Menschenleben gefährdet sind – oder wenn in einem Gebiet Vorhaben von überregionaler Bedeutung im überwiegendem öffentlichen Interesse verwirklicht werden müssen. Auch in diesen Fällen muss an anderer Stelle Wald neu aufgeforstet und zusätzlich dieselbe Fläche bestehenden Waldes neu als Bannwald ausgewiesen werden. In Hessen wurden seit der deutlichen Verbesserung des Schutzes deutlich weniger Waldflächen gerodet als zuvor. In den vergangenen drei Jahren wurden lediglich 9,9 Hektar aufgrund von Gerichtsentscheidungen zur Abholzung freigegeben, ein Bruchteil der 271,7 Hektar Bannwald, die insgesamt in den vergangen zehn Jahren gerodet wurden, vor allem für den Flughafen-Ausbau.“
Der Kiesabbau am Langener Waldsee erfolge aufgrund eines früheren, nach alter Gesetzeslage ergangenen Planfeststellungsbeschlusses, der der Firma Sehring das Recht gebe, insgesamt knapp 64 Hektar Bannwald abzuholzen. Bislang sind davon 19,8 Hektar gerodet worden. Eine Klage ist vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel anhängig. Dazu Feldmayer: „Wir bedauern sehr, dass die Firma Sehring nicht das Urteil des Gerichtsverfahrens abgewartet, sondern bereits Tatsachen geschaffen hat.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
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