Nach Auffassung der GRÜNEN im Landtag ist die Sommerkampagne der Polizei ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen Wohnungseinbrüche. „Die Urlaubszeit ist leider auch für viele professionelle Einbrecherbanden die ‚Hauptsaison‘. Die hessische Polizei fahndet, ermittelt und kontrolliert daher bereits seit dem 15. Juli mit Hochdruck. Dabei kontrollieren sie Bundesautobahnen als Anreise- und Fluchtrouten und auch szenetypische Unterkünfte intensiv. Täter sollen so festgesetzt und mögliche Nachahmer abgeschreckt werden“, erläutert Jürgen Frömmrich, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag. Zudem setze das Land auch verstärkt auf Prävention. „Im Rahmen des Programms ‚Wachsamer Nachbar‘ informiert die Polizei Bürgerinnen und Bürger über wirksame Präventionsmaßnahmen. Bei Vorträgen zum Einbruchsschutz wird den Menschen gezeigt, wie sie sich besser schützen können. Die Erfahrung zeigt: Je sicherer ein Haus oder eine Wohnung ist, desto unsicherer werden mögliche Einbrecher. Sie meiden besonders gesicherte Häuser und Wohnungen eher.“
„Wohnungseinbrüche beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in besonderer Weise. Diese Form der Kriminalität ist für die Opfer vor allem in psychischer Hinsicht eine au-ßerordentliche Belastung. Solch ein Eingriff in die Intimsphäre ist für viele Menschen verständlicherweise nicht leicht zu verkraften“, betont Frömmrich. „Der Anstieg der Fallzahlen ist dabei trotz höherer Aufklärungsquote eine Mahnung. Umso wichtiger ist es, dass wir wirksam gegen professionelle Einbrecherbanden vorgehen.“ Dazu gehöre, bestehende Maßnahmen zu verstetigen und zu intensivieren sowie neue Konzepte zu entwickeln. Die Sommerkampagne füge sich dementsprechend in die Gesamtstrategie des Landes im Kampf gegen Wohnungseinbruchskriminalität ein. Zur dieser gehören:
• Über 1.010 neue Polizeivollzugsbeamte bis 2020 im Rahmen des neuen Sicherheitspakets
• Kooperationsvertrag mit Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz einschließlich 8-Punkte-Plan für schnelleren Informationsaustausch und eine intensivere Zusammenarbeit
• Fachaufsicht des Landeskriminalamts und Schaffung spezieller Organisationseinheiten
• Besonderer Einsatz Operativer Einheiten
• Weiterentwicklung von Auswertung und Analyse
• Berücksichtigung saisonaler und regionaler Besonderheiten
• Präventionsmaßnahmen wie das Programm „Wachsamer Nachbar“, Präventionsstreifen, Bürgergespräche, Vorträge zum Einbruchsschutz und Beratungen zur Eigensicherung
• Neue hessische Prognose-Software „KLB-operativ“ zur Früherkennung und Verhinderung möglicher Einbruchsserien
• Verstärkter Fahndungs-, Ermittlungs- und Kontrolldruck
• Intensivierte Öffentlichkeitsarbeit
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