Als Ausdruck der klaren bildungspolitischen Schwerpunktsetzung der Regierungskoalition wertet die GRÜNE Landtagsfraktion die heute von Kultusminister Lorz vorgestellten Daten zum Schuljahresbeginn. „Trotz zurückgehender Schülerzahlen wird keine Lehrerstelle gekürzt. Es bleibt bei der bundesweit einmaligen 105% Lehrerversorgung im Landesdurchschnitt. Und wir setzen mit den zusätzlichen Stellen für die Bereiche Ganztag, Deutschförderung, Inklusion und Sozialindex einen klaren Schwerpunkt auf mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner. „Wir setzen konsequent um, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen haben und greifen zusätzlich Vorschläge aus dem Bildungsgipfel auf.“
230 Stellen zusätzlich für das Ganztagsschulprogramm – doppelt so viele wie in früheren Jahren
Im Vergleich zum Schuljahr 2014/15 werde die Zahl der zusätzlichen Stellen für das Ganztagsschulprogramm auf 230 verdoppelt. „Mit diesen Stellen werden bestehende Ganztagsschulangebote ausgebaut und wir beginnen an über 50 Schulen mit der Umsetzung des Pakts für den Nachmittag. Damit gehen wir den ersten Schritt zu unserem ehrgeizigen Ziel, dass innerhalb von fünf Jahren an jeder Grundschule ein Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr ermöglicht wird.“ Einer Anregung aus dem Bildungsgipfel folgend, würden aber auch die Möglichkeiten für rhythmisierte Ganztagsschulen verbessert.
210 Stellen zusätzlich für Deutschförderung – mehr als je zuvor
Für die Deutschförderung für Menschen mit Migrationshintergrund stünden 1.280 Stellen und damit 210 Stellen zusätzlich bereit. Mit dem Programm InteA werde an den beruflichen Schulen erstmals eine landesweite systematische Deutschförderung realisiert. „Angesichts von immer mehr Menschen, die als Flüchtlinge Schutz und eine neue Heimat in unserem Land suchen, bleibt in diesem Bereich auch noch eine Menge zu tun. Es ist aber auch beachtlich, was bereits erreicht wurde“.
Mehr als 100 Stellen zusätzlich für Inklusion – erneut deutlich mehr als bislang
Bereits das zweite Schuljahr in Folge steige die Zahl der Stellen für den inklusiven Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen um mehr als 100 Stellen. „Wir können, wollen und werden bei der Umsetzung der Inklusion in Hessen besser werden. Ein Anfang ist gemacht, weitere Schritte werden folgen.“
Erneut 60 Stellen zusätzlich für Lehrerzuweisung nach Sozialindex – auf dem Weg zur Verdopplung
Zur Förderung von Schulen in sozial benachteiligten Gebieten werde die Lehrerzuweisung nach Sozialindex ebenfalls zum zweiten Mal in Folge um 60 Stellen auf 420 Stellen gesteigert. „Wo die pädagogische Arbeit besonders anspruchsvoll ist, braucht es auch zusätzliche Lehrkräfte, um tatsächlich alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom sozialen Status fördern zu können. Am Ende der Legislaturperiode wollen wir die Stellen aus dem Sozialindex auf 600 verdoppelt haben.“
Weiterer Ausbau des islamischen Religionsunterrichts
Der schrittweise Ausbau des islamischen Religionsunterrichts (IRU) werde auch im kommenden Schuljahr konsequent fortgesetzt. Insgesamt verdoppele sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler im IRU nahezu auf jetzt über 2000.
Über 38.000 Stellen Grundunterrichtsversorgung – über 2000 Stellen für 105% Lehrerzuweisung – über 5.600 Stellen für weitere Fördermaßnahmen
Auch in Bezug auf die demographische Rendite halte die Koalition Wort. „Alle durch zurückgehende Schülerzahlen frei werdenden Lehrerstellen werden komplett zur Verbesserung der Bildungsqualität eingesetzt. Nicht jede an der bisherigen Stelle, aber alle für ein mehr an Bildungs- und Chancengerechtigkeit.“ So stünden für die Grundunterrichtsversorgung über 38.000 Stellen zur Verfügung. Hinzu kämen weitere 2000 Stellen für die 105% Lehrerzuweisung im Landesdurchschnitt. „Noch auf die Grundunterrichtsversorgung und die 105% oben drauf kommen insgesamt über 5.600 weitere Stellen für weitere Fördermaßnahmen wie das Ganztagsschulprogramm, Deutschförderung und Inklusion.“
„Natürlich kann und wünscht man sich als Bildungspolitiker immer noch mehr und stehen wir insbesondere in den Bereichen Ganztag, Deutschförderung und Inklusion vor einer Daueraufgabe und großen Herausforderungen. Aber gerade auch im Vergleich zu anderen Bundesländern kann sich Hessen und die Regierungskoalition mehr als sehen lassen.“ Dies gelte insbesondere für ein mehr an Bildungs- und Chancengerechtigkeit. „Die Opposition fordert in Sonntagsreden mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Den Rest der Woche lehnt sie jede konkrete Maßnahme zur Umsetzung des Ziels ab. Das nutzt keinem einzigen Schüler.“
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