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27.01.2009

Schulische Zwangsbeglückung der FDP Kinderschule: Zu spät, zu bürokratisch, zu praxisfern

„Die FDP-Kinderschule ist das falsche Instrument, um zu einer besseren frühkindlichen Bildung für Kinder zu kommen. Besser ist eine weitere Stärkung der Arbeit der Kindertagesstätten und die landesweite Einführung der flexiblen Eingangsstufe in der Grundschule. Unsere Vorschläge setzen auf bestehende Strukturen auf und sind schnell umsetzbar. Die FDP will bestehende Strukturen auf den Kopf stellen und wird Chaos und Unsicherheit ernten. Im Ergebnis der FDP-Zwangsbeglückung sind alle Beteiligten mehr mit sich selbst statt mit der Förderung der Kinder beschäftigt“, erklärt der bildungspolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner.

Die FDP-Kinderschule sei zu praxisfern, da nach Angaben des Statistischen Landesamts von 54958 Kindern im Alter von 5 bis 6 Jahren bereits 52149 eine Kindertagesstätte besuchten. „Die FDP baut hier einen Popanz auf, den es in der Realität gar nicht gibt. Sicher muss es das Ziel sein, möglichst alle Kinder möglichst früh mit altersgerechten Bildungsangeboten zu erreichen. Angesichts der bereits sehr hohen Besuchsquote des dritten Kindergartenjahres besteht aber keine Notwendigkeit, eine komplett neue Struktur zu schaffen.“

Vor diesem Hintergrund komme der Förderansatz der FDP-Kinderschule zu spät. „Um die Kinder zu erreichen, die nicht ohnehin schon das dritte Kindergartenjahr besuchen, muss die Beratung der Eltern schon früher ansetzen. Deshalb setzen wir GRÜNE auf eine so genannte Kindergarteneingangsuntersuchung im Alter von drei Jahren. Sie soll den Eltern eine Rückmeldung über die Entwicklung ihres Kindes geben und passgenaue Bildungsangebote empfehlen.“

Insgesamt sei die FDP-Kinderschule zu bürokratisch. „Wir haben in der Regel sehr gut arbeitende Kindertagesstätten und sehr gut arbeitende Grundschulen. Woran es fehlt, ist die bessere Vernetzung. Daran muss gearbeitet werden, statt die Schule als Zwangsbeglückung auf den Kita-Bereich auszudehnen. Der FDP-Vorschlag würde bestehende Strukturen zerschlagen und vorhandenen pädagogischen Konzepte zu Nichte machen. Es macht aber im Bereich der Bildungspolitik keinen Sinn, alle paar Jahre alles komplett anders machen zu wollen.“ DIE GRÜNEN schlagen hierfür eine bessere Ausstattung der Kindertagesstätten und Grundschulen zur Umsetzung des vorhandenen Bildungs- und Erziehungsplans sowie die Einführung der flexiblen Eingangsstufe an den Grundschulen vor. „Mit der flexiblen Eingangsstufe werden die ersten beiden Jahrgangstufen der Grundschule zu einer pädagogischen Einheit zusammengefasst. Sie kann je nach individueller Begabung des Kindes in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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