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07.06.2016

Netzausbau: Die Energiewende in Hessen braucht klug geplante Stromnetze

Die GRÜNEN im Landtag fordern die Bundesregierung auf, den Netzausbau in Deutschland zügig voranzutreiben. „Die Energiewende ist ein Generationenprojekt. Sie ist der einzige Weg um den Klimawandel zu bremsen und eine immense Chance gerade für viele kleine und mittlere Unternehmen im Energiesektor“, erklärt Angela Dorn, energiepolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Für die konsequente Abkehr von Atom und Kohle hin zu Erneuerbarer Energie brauchen wir aber auch klug geplante Stromnetze. Das große Gefälle zwischen dem Stromangebot im Norden und dem Bedarf im Süden ist seit Jahren bekannt. Es ist sehr bedauerlich, dass unter anderem die politische Taktiererei des bayerischen Ministerpräsidenten den nötigen Netzausbau um Jahre verzögert.“

Die Süddeutsche Zeitung hatte am Dienstag unter Berufung auf einen Bericht der Bundesnetzagentur gemeldet, dass die Planung und der Bau vieler neuer Stromleitungen sich verzögern, darunter auch die durch Hessen führende Trasse SüdLink. „Zwar soll SüdLink nicht über Einspeise- oder Endpunkte in Hessen verfügen, aber der Bedarf an Nord-Süd-Transportkapazitäten ist unbestritten und wird immer dringender“, erläutert Dorn. „Insgesamt bedroht eine Verzögerung beim Netzausbau auch die hessischen Energiewende-Ziele. Das Übertragungsnetz ist stark ausgelastet, weil im Norden die Energieerzeugung deutlich gewachsen ist und die Bundesregierung nicht dafür gesorgt hat, dass die Netzkapazität Schritt hält. In Hessen haben wir uns immer konstruktiv zum Netzausbau verhalten und von Anfang an für einen klugen Einsatz von Erdkabeln eingesetzt. Verzögerungen sind durch die Blockadepolitik von Horst Seehofer (CSU) und das Lavieren der Bundesregierung entstanden.“

„Die Netzbetreiber befürchten bereits, dass sich in Nord und Süd zwei eigenständige Strommärkte herausbilden: Im an Windstrom reichen Norden müssten Firmen und Verbraucher weniger für Strom zahlen als im Süden. Dass die Bürgerinnen und Bürger in Hessen unter einer verfehlten Energiepolitik aus Bayern und Berlin leiden soll, ist einfach inakzeptabel“, so Angela Dorn. Wir werden uns in unserem Einflussbereich mit Nachdruck für den intelligenten Ausbau der Netze einsetzen und erwarten von Energieminister Sigmar Gabriel (SPD), dass er auf Bundesebene keine weiteren Verzögerungen duldet.“


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