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17.05.2016

Milchpreis – Milch darf nicht verramscht werden

Aus Sicht der GRÜNEN im Landtag sind die derzeit extrem niedrigen Milchpreise existenzbedrohend für viele Milchbäuerinnen und Milchbauern in Hessen. „Es kann nicht sein, dass das gesunde Naturprodukt Milch zu Ramschpreisen verschleudert wird“, erklärt Martina Feldmayer, landwirtschaftliche Sprecherin von der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den massiv gefallenen Tiefstpreisen von unter 20 Cent, die Molkereien für den Liter Milch an die Erzeugerbetriebe zahlen. „Diese Milchpreiskrise dauert schon seit Monaten an und spitzt sich immer weiter zu. Sie ist gerade für kleine, bäuerliche Milchviehbetriebe ein untragbarer Zustand. Es war lange absehbar, dass mit den steigenden Milchmengen am Markt die Preise in den Keller gehen. Mit wirksamen Kriseninstrumenten hätte schon viel früher reagiert werden können. Die Vorschläge dazu liegen schon lange auf dem Tisch.“

Bereits im Sommer 2015  hatten GRÜNE Agrarministerinnen und -minister gemeinsame Forderungen nach wirksamen Steuerungsinstrumenten auf dem Milchmarkt vorgestellt, mit denen der Preis im Bedarfsfall beeinflusst werden kann. Sie sehen eine Stärkung der regionalen Vermarktung von Milch und Milchprodukten vor. Im Februar forderten die Agrarministerinnen und -minister ein Sofortprogramm Milch, um das Überangebot an Milch zu drosseln.

Feldmayer warnte den Handel davor, immer weiter an der Preisschraube zu drehen. „Vor allem die großen Discounterketten setzen die Erzeuger und Verarbeitungsbetriebe immer weiter unter Druck. Damit schaden sie dem Markt. Nur mit einer Reduzierung der Milchmengen können wir die derzeitig schwierige Lage in den Griff bekommen.“

„Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen faire Preise für ihre Milch, damit sie in eine gesicherte Zukunft blicken können. Von weniger als 20 Cent für einen Liter Milch kann kein Landwirt leben. Der stetig zunehmende Preisverfall schadet allen, auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die wissen das und sind längst bereit, ein anständigen Preis für Milchprodukte im Supermarkt zu bezahlen, wenn sie dafür ökologisch, sozial fair und regional produzierte Waren bekommen. Wer faire Milch oder Produkte vom Biobauern aus der Region kauft, fördert die artgerechte Tierhaltung, stärkt die regionale Wertschöpfung, hilft Arbeitsplätze in Hessen sichern und trägt zum Erhalt der grünen Landschaften in Hessen und damit der Artenvielfalt bei – nutzt also auch der eigenen Lebensqualität.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecher: Volker Schmidt

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