Mängel bei der Hessischen Hundeverordnung GRÜNE: Hundeführerschein für Halter anstelle von Rasselisten

Anlässlich der gestrigen Veranstaltung „Halterkunde statt Rasseliste“ weist die Landtagsfraktion von BÜNDNIS/DIE GRÜNEN zum wiederholten Male auf die unzureichende hessische Hundeverordnung hin. „Die Verordnung spiegelt den Menschen eine falsche Sicherheit vor: Was nützt eine Verordnung, die elf Hunderassen eine generelle Gefährlichkeit unterstellt? Das eigentliche Problem ist nicht der Hund selbst, sondern dass der Hundehalter nicht den notwendigen Sachverstand hat. Deshalb setzen wir uns für die Einführung eines Hundeführerscheins (Sachkundenachweis) anstelle der Rasseliste ein“, erläuterte die tierschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Ursula Hammann, auf der gemeinsamen Veranstaltung von GRÜNEN und SPD mit dem Landestierschutzverband Hessen und dem Bund gegen Missbrauch der Tiere. Zu der Veranstaltung mit den beiden Experten Michael Grewe, Trainer von Haltern und Hunden und Dr. Pasquale Piturru, Fachtierarzt für Verhaltenskunde, waren mehr als 200 Besucher gekommen.

„Bei zahlreichen Verbänden, vom Berufsverband zertifizierten Hundeschulen, Tierärzten und dem Landestierschutzverband Rhein/Main herrscht Einmütigkeit darüber, dass die Schulung des Hundehalters sehr viel wichtiger ist als eine Rasseliste, die einige Hunderassen unter Generalverdacht stellt. Deshalb plädieren wir dafür, die bis 2000 gültige Regelung wieder einzuführen, nach der nicht Rassenamen explizit aufgeführt werden, sondern Maßnahmen für auffällig gewordene Hunde. Für eine Halterkunde anstelle einer Rasseliste wirbt auch das Wiesbadener Manifest. Mehr als 840 Menschen haben es bereits unterzeichnet, unter anderem auch die hessische Landestierschutzbeauftragte. Wir hoffen, dass wir mit breiter Unterstützung aus der Bevölkerung ein Umdenken bei der Landesregierung bewirken können.“

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