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31.05.2016

Landwirtschaft: Milchbauern brauchen faire Preise – wir müssen um jeden Hof kämpfen!

„Milchbauern brauchen faire Preise“: Auf diese Forderung hat die Landtagsfraktion der GRÜNEN heute gemeinsam mit der hessischen Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (GRÜNE) sowie Landwirten der Liefergemeinschaft „Faire Milch“ mit einer Aktion in der Wiesbadener Innenstadt aufmerksam gemacht. „Milch wird zu Ramschpreisen verschleudert. Das gefährdet die Existenz gerade bäuerlicher, oft familiengeführter Milchviehbetriebe – wir müssen um jeden Hof kämpfen!“, erklärt Martina Feldmayer, landwirtschaftliche Sprecherin der Fraktion.

„Das Höfesterben ist längst Realität“, so Feldmayer: Von 2009 bis 2014 sei die Zahl der Milch-viehbetriebe in Hessen laut Landesregierung um 23 Prozent auf 3356 gesunken. „Wir können es uns aber nicht leisten, die Milchproduktion nur auf wenige Großbetriebe oder gar ins billigere Ausland zu verlagern, wir brauchen die Bäuerinnen und Bauern.“ Milchviehbetriebe bilden eine wichtige Basis für eine funktionierende regionale Landwirtschaft in Hessen, die Grundnahrungsmittel liefert, Arbeitsplätze sichert und zum Erhalt der Kulturlandschaft beiträgt.

Die von der Bundesregierung nach dem „Milchgipfel“ am Montag angekündigten Finanzhilfen von 100 Millionen Euro sind aus Sicht der hessischen GRÜNEN „viel zu kurz gedacht“, so Feldmayer. „Die Landwirtinnen und Landwirte brauchen einen gesicherten und fairen Preis für ihre Milch. Dazu braucht es Maßnahmen auf EU- und Bundesebene, die effektiv und langfristig wirken und nicht nach kurzer Zeit verpuffen. Die Bundesregierung muss in die Reduzierung der Milchmenge investieren. Vorschläge wie eine Bezuschussung der Unfallversicherung der Bäuerinnen und Bauern oder Möglichkeiten zur Steuerglättung helfen den betroffenen Betrieben nicht auf lange Sicht.“ Die Konferenz der Landwirtschaftsministerinnen und -minister der Länder hat konkrete Vorschläge vorgelegt, die den Milchhöfen und den Molkereien helfen sollen, die Mengen freiwillig zu reduzieren, um so langfristig die Preise zu stabilisieren.

Die hessische Landesregierung habe in ihrem Zuständigkeitsbereich bereits viel getan, um die Bedingungen zu verbessern. Feldmayer erklärt: „Im vergangenen Jahr haben wir bereits 5,4 Millionen Euro dafür ausgegeben, den tiergerechten Umbau von Ställen zu forcieren. Der Landesbetrieb Landwirtschaft berät die Betriebe dabei, wie sie zukunftsgerichtet und nachhaltig arbeiten können. Wir haben mit dem Ökoaktionsplan die Mittel für die Flächenförderung von 80 auf 120 Millionen Euro erhöht.“ Außerdem werde die regionale Vermarktung durch eine neue Vermarktungsgesellschaft finanziell unterstützt. „Das ist eine gute Basis, um neue Marktbeziehungen zwischen Milchbauern, Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel aufzubauen.“

Die Beschlüsse der Agrarministerkonferenz finden Sie hier (Tagesordnungspunkte 7 bis 10 und 54, Seiten 14-16): http://gruenlink.de/16ap

 

Martina Feldmayer, landwirtschaftliche Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag, melkte auf dem Aktionsstand eine Pappkuh. (Bild: GRÜNE)

Martina Feldmayer, landwirtschaftliche Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag, melkte auf dem Aktionsstand eine Pappkuh. (Bild: GRÜNE)


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