Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich entsetzt über die Haltung der Senioren-Union, nach der die Zulassung von Kindertageseinrichtungen in Wohngebieten verfassungswidrig angesehen werde. Sie fordern den Vorsitzenden der hessischen Senioren-Union Alfons Gerling auf, zu erklären, ob er auch hinter dieser Forderung stehe. Ministerpräsident Bouffier (CDU) fordern sie auf, den einstigen Aussagen der CDU „Kinderlärm ist Zukunftsmusik“ Geltung zu erlangen und im Bundesrat für das Gesetz der Bundesregierung zu stimmen. Nach der Gesetzesvorlage der Bundesregierung ist Kinderlärm auch in Wohngebieten zu tolerieren.
DIE GRÜNEN erinnern daran, dass sie vor Jahresfrist einen Gesetzesentwurf in den Landtag eingebracht hatten, nach dem Kinderlärm in Wohngebieten akzeptiert werden müsse. Die Regierungskoalition aus CDU und FDP hatte keine inhaltlichen Differenzen gesehen, aber die Zuständigkeit auf der Bundesebene angesiedelt.
„Kinder müssen spielen dürfen, und wir Erwachsene sollten dies tolerieren. Eine Senioren-Union, die sich dagegen zur Wehr setzt, kann nur als Egoisten-Union bezeichnet werden. Wenn jeder nur an sich selbst denkt, werden wir keine kinderfreundliche Gesellschaft erreichen. Und dafür sprechen sich in Sonntagsreden ja alle aus. Es ist absurd, dass wir klaglos Auto-, Bau- oder Fluglärm akzeptieren, bei Kinderlärm aber auf die Barrikaden gehen. Welche Wahl haben Kinder denn in den Städten. Sollen sie sich in den Kellern verkriechen?“ fragt der familienpolitische Sprecher der GRÜNEN, Marcus Bocklet. „Die Gesellschaft muss alles unternehmen, um eine kinderfreundliche Atmosphäre zu schaffen.“
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