Nach Auffassung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden die schlimmsten Befürchtungen zum Start des Flughafens Kassel-Calden noch übertroffen. „Die hilflosen Versuche, den Flughafen schön zu reden, müssen endlich ein Ende haben. Fakt ist, dass die angebotenen, regelmäßigen Charterflüge nicht in trockenen Tüchern sind und die wenigen Passagiere, die es gibt, werden mit dem Taxi nach Paderborn gebracht“, so Karin Müller, verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN. Nach Berichten der Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) vom Mittwoch ist kurz vor der Eröffnung des Flughafens Kassel-Calden immer noch unklar, welche Fluggesellschaften für die Rewe-Touristik nach Mallorca, Fuerteventura oder Teneriffa fliegen. „Nach den Meldungen der letzten Tage scheint außer dem Eröffnungstermin überhaupt nichts zu funktionieren.“
„Da kann Finanzminister Schäfer (CDU) noch so viel Optimismus vorgaukeln, und den Flughafen als Infrastrukturprojekt für die Region verkaufen, das so wichtig sei wie Straße und Schiene. Fakt ist, dass Straße und Schiene gebraucht und genutzt werden. Der Flugplatz Kassel-Calden hat bisher lediglich einen Nutzen für die ausführenden Bauunternehmen. Dafür hat er 271 Millionen an Steuergeldern nur für die Investition verschlungen. Hinzu kommt die Verkehrsanbindung an den Flughafen, die zu erwartenden jährliche Verluste plus die Zinsen für die Investitionskosten. Dieser Flughafen ist ein Millionengrab.“
DIE GRÜNEN fordern Finanzminister Schäfer auf, endlich eine ehrliche Kalkulation der jährlich zu erwartenden Verluste vorzulegen. „Jeden Tag kommen neue Zahlen ins Spiel: Erst sollten die prognostizierten Passagierzahlen 2018 erreicht werden, dann 2020 und gestern las man auf hr-online, dass IHK-Vize Spengeler, der auch im Aufsichtsrat sitzt, erst 2023 mit 640.000 Passagieren rechnet. Die Steuerzahler müssen nicht nur zahlen, sondern werden von dieser Landesregierung auch noch für dumm verkauft. Dr. Schäfer sollte die Eröffnung nutzen, um endlich ehrlich zu sagen, wann Schluss ist mit der Steuergeldverschwendung.“
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