Internationaler Frauentag als Feiertag? GRÜNE: Zur Beseitigung von Ungerechtigkeit sind andere Maßnahmen notwendig

Gesetze, die die Mitwirkung von Frauen bei Entscheidungen sicherstellen und keine Symbolpolitik wie einen Feiertag sieht die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als angemessen für das Erreichen der Gleichberechtigung der Frauen an. „Wir brauchen keine Symbolpolitik, wir müssen endlich die Machtfrage stellen: Und das bedeutet, dass viel mehr Frauen in die Führungsetagen müssen“, fordert die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche, in der heutigen Plenardebatte. Die Linksfraktion hatte gefordert, den Internationalen Frauentag, den 8. Mai, zu einem Feiertag zu machen.

„Trotz aller Fortschritte sind wir von der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Deutschland noch weit entfernt. Nach wie vor ist die eigenständige Existenzsicherung von Frauen im Arbeitsleben und sozialen Sicherungssystemen nicht erreicht. Gerade in Deutschland haben wir – entgegen des europäischen Trends – ständig wachsende Lohn- und Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern trotz gleicher oder ähnlicher Arbeit. Und in Führungsgremien von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kirche sind Frauen kaum vertreten. Eine neue Studie des DIW stellt fest, dass in 186 der 200 größten Unternehmen überhaupt keine Frau vertreten ist und nur eine einzige hat es zur Vorsitzenden gebracht. Dass Frauen in den Aufsichtsräten überhaupt auf einen Anteil von zehn Prozent kommen, ist ausschließlich auf Unternehmen mit Mitbestimmung zurückzuführen.“

„Diese Ungerechtigkeiten werden durch einen Feiertag nicht beseitigt. Niemand will den Internationalen Frauentag abschaffen – im Gegenteil. Aber um die noch bestehenden Ungerechtigkeiten zu beseitigen, brauchen wir Gesetze zur Gleichstellung“, fordert Kordula Schulz-Asche.

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