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04.12.2012

Hahn verschafft sich ohne Karten Zutritt zu Eintracht-Spiel – gerade für Justizminister inakzeptabel ─ GRÜNE: Bürgerlicher Anstand ist etwas anderes

Äußerst befremdet zeigt sich die Landtagsfraktion von ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, darüber, dass der stellvertretende Ministerpräsident und Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) sich am 29. April dieses Jahres offensichtlich mit Gästen Zutritt zu einem Ligaspiel der Frankfurter Eintracht verschafft  hat, ohne für alle Karten zu haben. Die Frankfurter Rundschau  (FR) berichtet in ihrer heutigen Ausgabe darüber.

„Es ist schon ein denkwürdiges Verhalten für einen stellvertretenden Ministerpräsidenten, der das hohe Lied des bürgerlichen Verhaltens gern besonders laut singt, ohne gültige Karten zu einem Spiel hereingelassen werden zu wollen. Für einen Justizminister ist es inakzeptabel, sich damit über geltende Regeln hinwegzusetzen. Inwieweit er damit zum Beispiel das Einlasspersonal in Verlegenheit bringt, kam ihm wohl gar nicht in den Sinn. Eigentlich ist klar: Wer keine Karten hat, kommt nicht rein, aber Herr Hahn ist offensichtlich der Auffassung, dass für ihn andere Regeln gelten. Mit bürgerlichem Anstand hat dies nichts zu tun“, kritisiert der Parlamentarische Geschäftsführer der GRÜNEN, Mathias Wagner.

Laut Frankfurter Rundschau wollte der Eintracht-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen zwar nichts über den Vorfall sagen, habe aber erklärt, der Minister sei „gelegentlich Gast der Fraport. Er ist sicherlich nicht unser Gast.“ Und hinzugefügt „Das Persönlichkeitsbild von Herrn Hahn kennen wir ja.“ Hahn hatte nach Angaben der FR  auf Karten zurückgegriffen, die er vom ehemaligen Fraport-Chef Bender angeboten bekommen habe. Diese Karten reichten aber nicht für Hahn und alle seine Begleiter.

Für DIE GRÜNEN steht fest, dass sich auch ein Regierungsmitglied keine Sonderrechte herausnehmen darf. „Im Gegenteil, Regierungsmitglieder müssen unserer Auffassung nach besonders darauf achten, dass sie sich aufgrund ihres Amtes nicht etwas anmaßen, das anderen Bürgerinnen und Bürgern verwehrt ist. Aber Herr Hahn hat offenbar eine ganz spezielle Auffassung von bürgerlichem Anstand, die eher an Selbstherrlichkeit vergangener Ständegesellschaften erinnert“, bedauert Mathias Wagner.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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