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07.12.2010

GRÜNE: Leichte Verbesserungen bei PISA erfreulich - Weitere Anstrengungen bei Verbesserung der Qualität von Bildung dringend notwendig

„Erfreut“ hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die leichten Verbesserungen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland bei PISA 2009 reagiert. „Die leichten Verbesserungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lesekompetenz noch immer im internationalen Mittelfeld liegt und die Bildungspolitik noch viele Hausaufgaben vor sich hat“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner. Diese liegen insbesondere in der weiteren Stärkung der frühkindlichen Bildung, einer Verminderung der äußeren Differenzierung des Bildungssystems, der selbständigen Schule und einer umfassenden Reform der Lehrerbildung sowie in dem konsequenten Ausbau von Ganztagsschulen.

„Wir stehen weiterhin vor großen Herausforderungen in der Bildungspolitik. So gehören noch immer 13 Prozent der Schülerinnen und fast jeder vierte Schüler zur PISA-Risikogruppe bei der Lesekompetenz und der Bildungserfolg hängt noch immer viel zu stark und gravierender als in anderen Staaten von der sozialen Herkunft ab. Kultusministerin Henzler gibt auf diese zentralen Fragen allerdings keine Antworten“, kritisiert Mathias Wagner.

Nach Ansicht der GRÜNEN müsse die Landesregierung endlich Antworten auf die Ergebnisse der PISA-Studie geben. „Wir haben mit unseren Konzeptpapieren Kindergärten zu Bildungsgärten, Die Neue Schule, Reform der Lehrerbildung und Hessens Weg zu selbständigen Schulen detailliert aufgezeigt, wie wir zu Verbesserungen der Qualität von Bildung kommen können.“

„Die PISA-Studie hat noch einmal die Bedeutung der frühkindlichen Bildung unterstrichen und sich erneut kritisch zum stark ausdifferenzierten deutschen Bildungssystem geäußert. Wir wollen die Kindergärten zu Bildungsgärten weiterentwickeln, während die Landesregierung den Bildungs- und Erziehungsplan nur halbherzig umsetzt. Während andere Bundesländer unabhängig von Koalitionen die äußere Differenzierung des Bildungssystems vermindern, verharrt die Landesregierung ideologisch verbohrt in der Vielgliedrigkeit und schafft mit der Mittelstufenschule gar noch eine neue Schulform, die lediglich ein gemeinsames Türschild für Haupt- und Realschulen ist. Mit der Neuen Schule haben wir dargelegt, wie wir eine leistungsfähige Schulform etablieren können, die alle Schülerinnen und Schüler individuell fördert und längeres gemeinsames Lernen ermöglicht.“

„Die neue PISA-Studie sagt deutlich, dass gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer der entscheidende Faktor für gute Schulen sind. Auf deren veränderten Arbeitsalltag muss die Lehrerausbildung reagieren. Während wir GRÜNE ein Konzept für eine umfassende Reform der Lehrerbildung vorgelegt haben, kommt die Landesregierung über ein Klein-Klein nicht hinaus“, kritisiert Mathias Wagner. Die PISA-Studie  habe auch nachgewiesen, dass selbständige Schulen zu besseren Ergebnissen führen. Dieser Gedanke sei auch Grundlage des GRÜNEN Konzeptpapiers zu diesem Thema.

DIE GRÜNEN kritisierten erneut die Kürzungen in Höhe von 45 Millionen Euro im Haushalt 2011 durch die Landesregierung als unverantwortlich. „Nicht für alle Maßnahmen zur Verbesserung von Schule braucht es mehr Geld, aber ohne mehr Geld wird es auch nicht gehen. Wir haben daher in unserem Konzeptpapier zur Schuldenbremse dargelegt, wie der Landeshaushalt bis zum Jahr 2020 ausgleichen werden kann und wir gleichzeitig massive Zukunftsinvestitionen in Bildung stemmen können.“ Als „vollkommen unverständlich“ bezeichnete Mathias Wagner das Festhalten der schwarz-gelben Landesregierung am Kooperationsverbot. „Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es unverständlich, dass es dem Bund ausdrücklich untersagt ist, den Bundesländern bei der Bildungsfinanzierung zu helfen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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