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23.03.2013

Fluggesellschaften kehren Kassel-Calden den Rücken - GRÜNE: Die schwarz-gelbe Landesregierung hinterlässt ein Millionengrab

Kassel-CaldenAls „katastrophale Blamage für die schwarz-gelbe Landesregierung“ bezeichnet die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die aktuellen Entwicklungen rund um den Flughafen Kassel-Calden. Wie die HNA in ihrer Samstagsausgabe (23. März 2013) berichtet, soll bereits am zweiten Betriebstag (5. April 2013) ein Flug nach Antalya aus Mangel an Fluggästen ausgerechnet zum benachbarten Flughafen Paderborn verlegt werden. „Nach dem Rückzug von XL-Airways und Enter Air, zeigt die Entscheidung der türkischen Airline Tailwind, dass Kassel-Calden kein Gewinn für Nordhessen, sondern ein Millionengrab ist. Die Landesregierung ist mit ihrer Infrastrukturpolitik kläglich gescheitert. Schwarz-Gelb hat schlicht von zukunftsfähiger Wirtschaftspolitik keine Ahnung, und die Zeche zahlen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler“, stellt der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Tarek Al-Wazir, fest.

Seit der Bekanntgabe der Ausbaupläne durch den damaligen FDP-Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) im Januar 2001 haben die GRÜNEN wiederholt darauf hingewiesen, dass für einen Ausbau des Flugplatzes kein Bedarf besteht und auf die Nähe zum Flughafen Paderborn hingewiesen. „Damals wurde der erwartete Landesanteil auf etwas mehr als 35 Mio. Euro beziffert. Im Dezember 2012 musste Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) dann erklären, dass die Gesamtkosten für den Flughafen Kassel-Calden bei 271 Mio. Euro liegen, der überwiegende Teil vom Land Hessen finanziert. Aber nicht nur die Baukosten sind dramatisch, der jetzige Katastrophenstart von Kassel-Calden lässt für das jährliche Defizit des Flughafens schlimmes befürchten. Ein Ende des Schreckens ist nicht in Sicht. Die schwarz-gelbe Landesregierung muss sich fragen lassen, wie viel Steuergeld sie eigentlich noch in einen Flughafen pumpen will, der offensichtlich über keine wirtschaftlich tragfähige Grundlage verfügt.“

Die Entscheidung von Tailwind zeige aber exemplarisch, wo das Problem des Flughafens liege, so Al-Wazir weiter. „Kassel-Calden ist nur rund eine Stunde entfernt vom Flughafen Paderborn, eine ICE-Stunde von Hannover und weniger als zwei Stunden von Frankfurt am Main entfernt. In einer Phase, in der sogar am Frankfurter Flughafen, einem der größten Luftfahrt-Drehkreuze Europas, die Flugbewegungen zurückgehen, ist es illusorisch darauf zu hoffen, dass man Kassel-Calden unter diesen Bedingungen kostendeckend betreiben könnte.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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