Der Landtagsabgeordnete Frank Lortz (CDU) hat sich mit bemerkenswerter Schärfe gegen die Ausweisung von Windvorranggebieten bei Seligenstadt gewandt und seine eigenen Parteifreunde als „verantwortungslos und zynisch“ bezeichnet. Sie hätten, so Lortz, „den Verstand verloren“. Dazu erklärt Kai Klose, Sprecher für Regionalplanung und Landesentwicklung:
„In letzter Sekunde und aus Furcht vor Gericht zu scheitern, haben CDU und FDP den Mini-Anteil verbliebener Vorrangflächen wieder etwas erhöht. Es rächt sich jetzt, dass die hessische CDU irrationale Ängste vor ‚Windkraftmonstern‘ geschürt und versucht hat, auf Kosten einer zukunftsfähigen Energieversorgung und dem Rücken verunsicherter Anwohnerinnen und Anwohner ihr parteipolitisches Süppchen zu kochen. Die CDU wird die Geister, die sie rief, jetzt nicht mehr los.“
Klose bezweifelt, dass der Regionalplan in der derzeit diskutierten Form Bestand haben wird: „Auch mit der Mini-Erweiterung der Vorranggebiete ist der Anteil so niedrig, dass es einer Verhinderungsplanung gleichkommt und deshalb vor Gericht keinen Bestand haben wird.“
„Wenn Frank Lortz gleichzeitig darauf verweist, der Landkreis Offenbach sei durch den Ausbau des Kraftwerks Staudinger und die vielbefahrene A3 bereits besonders belastet, ist das ein Treppenwitz. Die von seiner Partei geführte Landesregierung gehört zu den eifrigsten Unterstützerinnen des Staudinger-Ausbaus genauso, wie sie jeden Autobahnausbau goutiert. Beides belastet Bürgerinnen und Bürger zweifelsohne durch Schadstoffe und Lärm. Windkraftanlagen hingegen belasten niemanden und sind notwendiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Energieversorgung.“ Lortz‘ Ausfall zeige, wie wichtig es sei, dass auch die CDU zu einer anderen Grundhaltung gegenüber regenerativen Energien finde.
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