Beteiligung am Flughafen Hahn: Hessische Landesregierung übt weiter fürs Schuldenmachen in Kassel-Calden

„Auch außerhalb Hessens wie jetzt auf dem Hahn schaufelt die Landesregierung eifrig Millionengräber in der Gestalt von Flughäfen; Kassel-Calden reicht ihr zum Geldverbrennen offensichtlich nicht mehr“, kommentiert der infrastrukturpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Frank Kaufmann, die Berichterstattungen der Presse, Hessen wolle seine Beteiligung am Flughafen Hahn im Hunsrück behalten, obwohl Fraport den Verlustbringer verschenken will. „Dem Flughafen Hahn ist es seit 1993 nicht gelungen, wirtschaftlich zu arbeiten. Kassel-Calden wird noch dramatischer zum betonierten Subventionsgrab werden.“

Kaufmann erinnert an die Forderung von Finanzminister Karl-Heinz Weimar aus dem Januar 2009, der Flughafen Hahn müsse dauerhaft in die schwarzen Zahlen gebracht werden: „Die Diskussion um den Hahn-Taler hat gezeigt: Angesichts der Druckmöglichkeiten von Ryanair und anderer Billigflieger ist die Erfüllung dieser Forderung mehr als utopisch. Kein Wunder, wenn ein privates, börsennotiertes Unternehmen jetzt seine Anteile am Flughafen verschenkt. Für Kassel-Calden wurde das Ziel eines wirtschaftlichen Betriebs von den schwarz-gelben Koalitionären deshalb wohl gar nicht erst formuliert. Und es hat sich auch kein privatwirtschaftliches Unternehmen gefunden, das das Risiko eingehen würde, Calden zu betreiben.“ Dies zeige umso deutlicher, dass sich Regionalflughäfen weder betriebs- noch volkswirtschaftlich rechneten, erläutert Kaufmann. „Der Neubau Kassel-Caldens wäre ein größtmöglicher strukturpolitischer Fehler.“

„Wir GRÜNE halten eine Beteiligung Hessens am Flughafen Hahn für ebenso falsch, wie wir den Neubau des Regionalflughafens Kassel-Calden deshalb ablehnen. Statt das Geld in den Turbinen der Billigfliegerei zu verbrennen, muss in Nordhessen in zukunftsfähige und nachhaltige strukturpolitische Maßnahmen investiert werden, die dauerhaft für Arbeit und Wertschöpfung sorgen.“

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