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29.09.2010

Automatische Strom-Umschaltung von Biblis A auf Biblis B funktionierte nicht - GRÜNE: Puttrichs Behauptung vom sicheren Atomkraftwerk ad absurdum geführt

Nach Auffassung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt der heute bekannt gewordene Vorfall im Atomkraftwerk Biblis, dass die Notstromversorgung des AKW ohne eine externe Notstandswarte nicht gewährleistet ist. Das Umweltministerium teilte heute in einer Pressemitteilung mit: „Bei der wiederkehrenden Funktionsprüfung einer Notstandsschaltanlage im Block A des Kraftwerks Biblis am 23. 09. 2010 unterblieb die automatische Umschaltung auf die Spannungsversorgung aus dem Nachbarblock B. Nach dem Austausch des fehlerhaften Leistungsschalters gegen ein lagerhaltiges Ersatzteil wurde die Prüfung am gleichen Tag befundfrei wiederholt.“

„Glücklicherweise steht Biblis A im Moment still. Was wäre denn passiert, wenn die Notstromversorgung von Block A bei einem Störfall ausgefallen wäre?  Von Block B aus hätte er in diesem Fall nicht mehr gesteuert werden können. Dies aber behauptet Atomministerin Puttrich seit ihrem Amtsantritt. Sie beharrt immer wieder darauf, dass auf eine externe Notstandswarte verzichtet werden könne, weil die Blöcke des Atomkraftwerks sich gegenseitig mit Strom versorgen könnten. Dass dies nicht immer der Fall ist, hat der Vorfall vom 23. September bewiesen. Hier ist mehr als nur ein Schalter ausgefallen“, stellt die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Ursula Hammann, fest.

Dieser Vorfall zeige, dass es bei dem Verzicht auf den Bau der Notstandswarte nur darum geht, dass diese zu teuer würde und den Profitinteressen von RWE entgegenstehe. „Auch bei Ministerin Puttrich haben diese wirtschaftlichen Interessen Vorrang vor den Sicherheitsinteressen der Bevölkerung. Das Atomkraftwerk Biblis muss abgeschaltet werden, denn nur ein stillgelegtes Atomkraftwerk in Biblis ist ein sicheres. Die von CDU und FDP beschlossene Laufzeitverlängerung ist unverantwortlich.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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