Amazon – GRÜNE: Bouffier darf sich nicht schulterzuckend aus Verantwortung stehlen

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert, dass die schwarz-gelbe Koalition in Hessen versucht, sich aus der Verantwortung für die unhaltbaren Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern bei Amazon am Standort Bad Hersfeld zu stehlen. „Es genügt nicht, wenn Ministerpräsident Bouffier schulterzuckend erklärt, die Landesregierung sei nicht zuständig, werde aber die weitere Entwicklung verfolgen. Wir fordern die CDU/FDP-Landesregierung auf, alles in Bewegung zu setzen, um die Vorwürfe aufzuklären und die ihr unterstellten Behörden in Gang zu setzen, um diese Missstände abzustellen“, fordert der wirtschaftspolitische Sprecher der GRÜNEN, Kai Klose.

Mitte der vergangenen Woche hatte eine ARD-Dokumentation den menschenunwürdigen Umgang mit Leiharbeitern im Logistikzentrum von Amazon in Bad Hersfeld veröffentlicht. Dort soll auch ein Sicherheitsdienst eingesetzt worden sein, dessen Beschäftigte offenbar der rechtsradikalen Szene nahestehen und Leiharbeiter drangsaliert haben.

„Ministerpräsident Bouffier und sein Kabinett zeigen sich gern im Blitzlichtgewitter am Flughafen, wenn sie die zum Beispiel aus Spanien angeworbenen Arbeitskräfte begrüßen. Wie es den Einwanderern dann hier real ergeht, damit wollen sie nichts mehr zu tun haben“ ist Klose verärgert. „Die Vorgänge bei Amazon schaden Hessen. Die Landesregierung kann sich schon deshalb nicht in die Büsche schlagen.“

Auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in  Hessen, Frank Martin, hatte am Freitag darauf hingewiesen, dass solche Zustände Deutschland und damit auch Hessen schadeten. „Wenn die Landesregierung nichts unternimmt, werden sich die Menschen in Zukunft drei Mal überlegen, ob sie hierher kommen oder nicht. Auch aus diesem Grund sollte Schwarz-Gelb sich schnellstens einschalten und als erste Maßnahme ein Gespräch mit Amazon führen“, fordert Kai Klose.

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