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27.06.2013

Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare - GRÜNE: Hahn und FDP wieder einmal ohne jedes Rückgrat

„Der Titel unserer Aktuellen Stunde lautete: ‚Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften: Wo steht die Landesregierung?‘ und die Antwort ist überdeutlich: Die Landes­regierung steht im gesellschaftlichen Abseits“, resümiert der lesben- und schwulenpolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, Kai Klose. Ministerpräsident Bouffier (CDU), den vor Kurzem ja noch ein „gewisses Unbehagen“ bei dem Gedanken erfüllt hat, machte vor allem deutlich, dass er nicht der Auffassung seines Stellvertreters Hahn (FDP) ist, der vor wenigen Tagen gefordert hatte: „Beim Adoptionsrecht sollten wir nicht erneut auf das Bundesverfas­sungsgericht warten, sondern vorangehen.“

„Die politische Schizophrenie der FDP und ihres Vize-Ministerpräsidenten beim Thema Gleichstellung Homosexueller ist kaum in Worte zu fassen: Hahn und seine Kollegen haben wieder einmal nach außen dick aufgetragen und dann in namentlicher Abstimmung gegen die eigenen wörtlichen Aussagen gestimmt. Das ist gegenüber den betroffenen Paaren, aber auch den Kindern, die längst in solchen Partnerschaften leben, perfide“, meint der GRÜNE. „Besonders erschreckend ist, dass die FDP noch nicht einmal die Kraft gefunden hat, den kruden Thesen des CDU-Kollegen Dr. Bartelt zu widersprechen und wenigstens hier eine eigene Haltung aufzuzeigen.“ Bartelt hatte – ohne auch nur einen Beleg dafür zu benennen – behauptet, er verfüge über Erkenntnisse, dass es Kindern nur mit Mutter und Vater gut gehe. „Wenn Bartelt das ernst meint, stellt sich die Frage, was das für Alleinerziehende heißt. In der Konsequenz heißt das aber auch, die Adoption durch Einzelpersonen müsste untersagt werden. Das ist doch vollkommen absurd“, so Klose.

DIE GRÜNEN verweisen darauf, dass einzig das Kindeswohl das Kriterium sein könne, wie es bei jeder Adoption schließlich der Fall sei: „Die sexuelle Orientierung der Eltern jedenfalls spielt dafür keine Rolle“, so Klose. „Bereits die ausführliche Studie des Bayrischen Staatsinstituts für Familienforschung von 2009 kam zu dem Schluss, dass nicht die sexuelle Orientierung der Eltern entscheidend für das Wohlergehen und die Entwicklung der Kinder sei, sondern die Beziehungsqualität und das Klima in der Familie.“ Niemand habe in der Debatte gegenteilige Erkenntnisse belegen können.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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