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16.09.2015

Änderung der Jagdverordnung in Hessen

Jagd: Neue Jagdverordnung ist wichtiger Beitrag für mehr Tierschutz

Für die GRÜNEN im Landtag ist die neue hessische Jagdverordnung ein wichtiger Schritt zu mehr Tierschutz in der Jagd. „Jedes Leben ist lebenswert, jedes Töten muss gerechtfertigt sein“, erläutert Ursula Hammann, naturschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN. „Sportliches Interesse oder das Streben nach Prestige allein sind keine ausreichende Rechtfertigung. Die neuen Jagd- und Schonzeiten basieren deshalb auf wildbiologischen Erkenntnissen. Wir haben die Liste der jagdbaren Tierarten mit wissenschaftlichen Kriterien überprüft mit dem Ziel, Tiere besser zu schützen, vor allem dann, wenn sie in ihrem Bestand bedrohte sind.“

Die neue Jagdverordnung schütze bedrohte Tierarten wie Mauswiesel, Stockente, Rebhuhn und viele andere deutlich besser. Sie berücksichtige stärker, wann Tiere Nachwuchs bekommen, und verhindere so, dass etwa Fuchswelpen im Bau verhungern, weil ihre Eltern geschossen wurden. Es trage auch dazu bei, Fehlfänge in Totschlagfallen und irrtümliche Abschüsse zu verhindern. „Der Entwurf belegt das gemeinsame Interesse von CDU und GRÜNEN, einen gerechten Ausgleich zwischen den Interessen der Jagd, der Landwirtschaft, des Natur- und Tierschutzes sowie der Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher herzustellen.“

SPD und FDP wirft Hammann vor, auf eine ideologische Kampagne des Landesjagdverbandes hereinzufallen: „Es gibt wenige Themen, in denen so unsachlich, unwahr und unkundig diskutiert wird wie im Fall der Jagd. Besonders enttäuschend finde ich es, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zur Kenntnis genommen werden“, erläutert Hammann. So sei es erwiesenermaßen falsch, den Abschuss von Elstern und Rabenkrähen mit dem Schutz von Singvögeln zu rechtfertigen: „Es sind nicht die Rabenvögel schuld am Rückgang bestimmter Tierarten, sondern die Veränderung des Lebensraumes, die Zerschneidung durch Straßen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung und ein damit einhergehendes mangelndes Nahrungsangebot.“

Die Jagdverordnung sei kein Ausdruck von Misstrauen gegenüber den Jägern: „Es ist doch auch kein Ausdruck von Misstrauen gegenüber Verkehrsteilnehmern, dass es eine Straßenverkehrsordnung gibt.“ Hammann kündigte an, alle Stellungnahmen zum Entwurf der Verordnung würden gründlich ausgewertet. „Dies werden nicht nur Stellungnahmen von Jägerinnen und Jägern sein, sondern von Umweltverbänden und Organisationen, die sich für den Tierschutz einsetzen.“