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29.06.2021

Wolfsmanagement-Plan Hessen

Für ein möglichst konfliktarmes Nebeneinander

Der Wolfsmanagement-Plan soll ein möglichst konfliktarmes Miteinander vor allem mit den Weidetierhalter*innen schaffen. Deshalb werden die bisherigen Fördermöglichkeiten nochmals ergänzt. Vor allem ist ein maximaler Schutz der Weidetiere nötig. Wenn der Wolf erst gar nicht lernt, dass Schafe und Ziegen leichte und verfügbare Beute ist, wird er sich auch nicht an ihnen vergreifen. Eine geeignete Umzäunung ist hier gute fachliche Praxis. Dabei unterstützt das Land die Weidetierhalter*innen finanziell und auch personell, denn vor allem Halter*innen mit nur wenigen Tieren haben oft schlicht zu geringe personelle Ressourcen.

Aufklärung rund um das Thema Wolf ist ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zu mehr Akzeptanz. Das neu gegründete Wolfszentrum Hessen (WZH) bündelt alle Informationen zum Wolf in Hessen und schafft so eine gute Basis für eine optimale Information der Bürger*innen. Das ist die Grundvoraussetzung, damit Ängste reduziert und das Verständnis für den Wolf wächst und das Zusammenleben mit dem Wolf in Zukunft gelingt. Dafür ist es auch wichtig, dass das WZH eng mit den Naturschutzbehörden aller Ebenen, dem Landesbetrieb Landwirtschaft, dem Landesbetrieb Hessisches Landeslabor sowie dem Landesbetrieb HessenForst zusammenarbeitet. Die jährliche Bilanz wird ein „Hessischen Wolfsbericht“ sein, der auch veröffentlich wird.

Einen Wolf und damit ein gesetzlich streng geschütztes Tier zu töten, ist immer das letzte Mittel und muss von den zuständigen Behörden auf gesetzlicher Grundlage festgestellt und angeordnet werden. Gleichzeitig sind die Ängste der Bürger*innen und vor allem der Weidetierhalter*innen in Hinblick auf die steigende Zahl von Wölfen, die in Hessen gesichtet werden, verständlich. Trotzdem ist und bleibt es eine absolute Ausnahme, dass man als Mensch mit einem Wolf in Kontakt kommt, selbst wenn man regelmäßig in der Natur unterwegs ist.

Naturschutz bedeutet auch, dass man die Ganzheit eines Ökosystems betrachtet. Und der Wolf war bis zu seiner Ausrottung auch in Deutschland ein Teil davon. Jede Art hat eine wichtige Funktion im Gefüge. Bricht sie weg, kann es zu Verschiebungen kommen und auch andere Arten werden beeinflusst. Deutschland ist keine Wildnis mehr. Aber dort, wo sich Arten wie der Wolf konfliktfrei und in einer für das Ökosystem tragbaren Anzahl etablieren können, sollte dies auch möglich sein.


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