Immer wieder sagen wir ihre Namen: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Gegen das Vergessen, gegen Rassismus und gegen jede Art von Hass und Hetze. Am 2. Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau und auch danach sind unsere Gedanken bei den Opfern, bei deren Familien und Freunden. Es gibt keine Worte, um das unermessliche Leid der Angehörigen zu mildern. Aber sie alle sollen wissen, dass sie mit ihrer Trauer und ihrem Entsetzen nicht alleine sind, denn dieser rassistische Anschlag war ein Anschlag auf uns alle, auf unsere vielfältige Gesellschaft, auf unsere Demokratie.
Die Schilderungen der Angehörigen im Untersuchungsausschusses haben uns berührt, bewegt und zutiefst erschüttert. Sie haben deutlich gemacht, dass der Täter auch das Leben der Familien und Freunde der Opfer zerstört hat. Wir verstehen die Schilderungen der Opferangehörigen als Auftrag, die Umstände der Tat und den Umgang mit den Opfern und ihren Angehörigen aufzuklären, Fehler zu benennen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Es ist unsere Pflicht, durch die gründliche und gewissenhafte Arbeit des Untersuchungsausschusses, den Angehörigen der Opfer Respekt und Ehre zu erweisen.
Zudem haben wir GRÜNE gemeinsam mit CDU, SPD und FDP einen Opferfonds auf den Weg gebracht, mit dem Opfern und Angehörigen Hilfen zur Bewältigung des erlittenen Unrechts und seiner Folgen gewährt werden. Eine weitere Konsequenz aus dem Anschlag von Hanau ist die verstärkte Unterstützung der Demokratie-Förderung und der Ausbau der Antirassismus-Arbeit. Beispielsweise mit einer neuen Forschungseinrichtung, angesiedelt am Demokratiezentrum in Marburg, wollen wir dem wachsenden Rechtsextremismus entgegenwirken.