„Ein Verharren in den Männerbastionen des letzten Jahrhunderts und ungeniertes Frauen-Mobbing“ sieht die Spitzenkandidatin der hessischen GRÜNEN, Angela Dorn, bei der hessischen CDU im Zusammenhang mit den Schlagzeilen um Familienministerin Schröder (CDU). Nachdem am Wochenende hessische CDU-Spitzenpolitiker lanciert hatten, Kristina Schröder wolle sich in Zukunft mehr um ihre Tochter kümmern, hatte der CDU-Parteivorsitzende Bouffier gestern Abend in einer dürren Erklärung kund getan: Die hessische CDU-Spitze hat sich nicht zu Frau Schröder geäußert. Die Meldungen von gestern beruhen offenbar auf Spekulationen. Die CDU Hessen steht zu Frau Schröder und unterstützt sie in ihrer Arbeit als Bundesministerin.“
„Wirkliche Unterstützung sieht anders aus. Wir erinnern uns noch gut, wie der damalige CDU-Vorsitzende Roland Koch beim ‚Amtsverzicht meines Freundes Franz Josef Jung‘ fast in Tränen ausgebrochen ist. Bei Kristina Schröder hingegen wurden anonym und aus dem Hinterhalt Gerüchte über die Parteifreundin via Bild am Sonntag gestreut. Der einzige aus der CDU, der ihr nicht in den Rücken fällt, ist Horst Klee, der das Ganze eine ‚ziemliche Sauerei‘ genannt hat. Die Hessen-CDU scheint sich jetzt dafür zu rächen, dass Kristina Schröder von Angela Merkel an den Altherren-Seilschaften der Hessen-CDU vorbei in das Ministeramt gekommen ist. Wie heute in der FAZ zu lesen ist, würde Franz Josef Jung von einem Verzicht Frau Schröders profitieren. Und dann würde auch das Weltbild der CDU wieder stimmen. Mit Bouffier als Spitzenkandidat für die Landtagswahl und Jung als Platz 1 für die Bundestagswahl würde die hessische CDU von 125 Jahren fleischgewordener Vergangenheit in die Wahlen geführt. Es ist wirklich höchste Zeit, diese erschöpfte und verbrauchte Männerseilschaft in den Ruhestand zu schicken“, erklärt Angela Dorn.
Roland Koch hatte beim Rücktritt Jungs die Worte gewählt: „Natürlich gilt unser Mitgefühl in diesen schweren Stunden unserem Freund Franz Josef Jung, der mit Leib und Seele, mit großer Leidenschaft Bundesminister war. Und der bei weitem erfolgreicher in seinem Amt als Bundesverteidigungsminister war, als es die Kritiker dieser Tage wahr haben wollen.“
Und zu dem Sittengemälde der hessischen CDU passe, dass Erika Steinbach die Frau, die für eine Frauenquote einsteht, zum Rücktritt auffordere. „Die hessische CDU ist in einem Weltbild verfangen, das andere nicht mehr für möglich halten. Es ist Zeit, dass sie sich in der Opposition endlich erneuern können.“
Matthias Münz
Politischer Geschäftsführer und Pressesprecher von
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