Als eines amtierenden Ministerpräsidenten unwürdig haben die hessischen GRÜNEN das heutige BILD-Interview von Volker Bouffier (CDU) bezeichnet. „Erneut zeigt Herr Bouffier keinerlei Perspektiven auf, wohin er Hessen entwickeln will. Stattdessen verbreitet er wissentlich Unwahrheiten über die Opposition und hält die Forderung nach Frauengleichberechtigung gar für Gelaber. In welchem Jahrhundert lebt der Mann eigentlich?“, fragt die Spitzenkandidatin der GRÜNEN, Angela Dorn.
Wörtlich hat Volker Bouffier in dem Interview erklärt: „Glaubt eigentlich jemand ernsthaft, dass die Frage, wie viele Frauen in den Aufsichtsräten von 30-Dax-Unternehmen sitzen, entscheidend ist. Wir müssen weg von der Laber-Ebene“. Dazu meint Angela Dorn: „Ja, Herr Bouffier, für viele Frauen, die täglich hart und mit gleicher Qualifikation wie Männer arbeiten ist das entscheidend. Sie wollen auch endlich die gleichen Karrierechancen wie Männer haben“. Als habe es selbst in der CDU die Debatte über eine Frauenquote nie gegeben, erkläre der Ministerpräsident das alles für Gelaber. „Er steht damit auf einer Stufe mit dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der Frauenförderung für Gedöns hielt“. Nur wenige Zeilen später lobe Bouffier dann seinen Alt-Herren-Kumpel Franz Josef Jung (CDU) als ministrabel und serviert damit Kristina Schröder eiskalt ab. „Dabei ist Herr Jung bislang nur dadurch aufgefallen, dass er von seinem Ministerämtern immer relativ schnell wieder zurücktreten musste“.
Schlicht die Unwahrheit sage der Ministerpräsident über die schulpolitischen Pläne der Opposition. „Im Gegensatz zur Politik von schwarz-gelb in den letzten 15 Jahren wollen wir die Schulen nicht mit Zwangsbeglückungen wie G8 überziehen. Wir setzen auf einen Schulfrieden und das Prinzip ermöglichen statt verordnen. Keine Schulform wird abgeschafft oder zu einer Organisationsänderung gezwungen. Wie groß muss die Not von schwarz-gelb sein, wenn ein Regierungschef glaubt, sich nicht durch eigene Leistung, sondern nur durch Unwahrheiten über andere profilieren zu können?“
Matthias Münz
Politischer Geschäftsführer und Pressesprecher von
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