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10.11.2012
Landesarbeitsgemeinschaften, Landesmitgliederversammlung

Geburtshilfe im ländlichen Raum erhalten

Geburtshilfe ist eine existenzielle medizinische Leistung der Regelversorgung, die flächendeckend und qualitativ hochwertig in allen Regionen Hessens erhalten werden muss. Unser Ziel ist eine wohnortnahe, gute ambulante und stationäre Versorgung vor, während und nach der Geburt. Für jede schwangere Frau muss ein gut erreichbares Angebot  für die Entbindung zur Verfügung stehen. Obwohl die Angebote gerade im ländlichen Raum in den letzten Jahren immer mehr abgebaut wurden und die weitere Schließung von ambulanten und stationären Angeboten der Geburtshilfe bevor steht, zeichnet sich die schwarz-gelbe Landesregierung durch Interesselosigkeit und Nichtstun aus. Deshalb sagen wir: 13 Jahre sind genug!

Was jetzt auf Landesebene getan werden muss:

  1. Mit allen Akteuren – den Landkreisen und Gemeinden, den Kassen, Hebammen, Krankenhäusern – ist ein Konzept zu erarbeiten, das eine integrierte Versorgung in der Geburtshilfe im ländlichen Raum auf Dauer sicherstellt. Integrative Versorgung heißt, dass die Kooperation aller Akteure im Bereich der Geburtshilfe von der Hebamme vor Ort bis zur stationären Entbindung und der ambulanten Betreuung nach der Geburt an den Bedürfnissen von Schwangeren, jungen Müttern und ihren Kindern auszurichten ist. Dieses Konzept hat in einer Vereinbarung zu münden, wie in Zukunft die wohnortnahe gute Versorgung sichergestellt wird. Innovative Ideen, wie beispielsweise ganzheitliche Geburtshäuser mit unterschiedlichen Berufsgruppen, sind in dieses Konzept einzubeziehen.
  2. Für die spezielle und hochspezialisierte Versorgung z.B. bei Risikogeburten und Frühgeburten sind regionale Netzwerke aufzubauen, die die Versorgung auch im ländlichen Raum sicherstellen. Die gerade entstehenden Kinderpalliativ-Teams in Kassel, Gießen und Südhessen können dabei als Vorbild dienen. Diese Netzwerke und ihre Finanzierung sind ebenfalls in das Konzept einzubeziehen.
  3. Um sich abzeichnende Lücken in der Regelversorgung rechtzeitig feststellen und entgegenwirken zu können, ist ein Versorgungsatlas für Hessen zu erstellen. Dieser erfasst derzeit vorhandene Angebote in allen Bereichen der Regel- und Maximalversorgung und zeigt überversorgte, aber gerade auch bereits existierende bzw. drohende unterversorgte Gebiete Hessens mit besonderem Handlungsbedarf auf. Im Bereich der Geburtshilfe ist ein solcher Versorgungsatlas überfällig, denn die Unterversorgung in der Geburtshilfe im ländlichen Raum ist bereits vorhanden.

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