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23.08.2012

Wool.rec im Umweltausschuss - GRÜNE: Warum kommt Nordrhein-Westfalen zu anderer Einschätzung als Hessen?

Nach Einschätzung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bleiben auch nach der Sitzung des Umweltausschusses im Zusammenhang mit der Produktion des Mineralfaserprodukts Woolit der Firma Wool.rec in Tiefenbach im Lahn-Dill-Kreis viele Fragen offen. Das Produkt steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen.

„Es stellt sich dringend die Frage, warum das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz von Nordrhein-Westfahlen zu einem anderen Ergebnis kommt als das Regierungspräsidium in Gießen als Aufsichtsbehörde. Das nordrhein-westfälische Landesamt hat festgestellt, dass Woolit teilweise krebserzeugende Mineralfasern freisetzt. Auch in den Ziegelsteinen selbst sind sie vorhanden. Als Konsequenz daraus verzichtet die Ziegelei in NRW nun auf das Produkt Woolit und auf die Verarbeitung in Ziegelsteinen. Im hessischen Tiefenbach allerdings geht die Produktion von Woolit in unmittelbarer Nachbarschaft eines Wohngebiets weiter. Dieser Zustand ist nicht haltbar“, betont die Abgeordnete Mürvet Öztürk, die für den Lahn-Dill-Kreis zuständig ist.

Fragen stellen sich auch bei der Verwendung von Woolit als Bauzusatzstoff in Ziegelsteinen. „Werden so Ziegelsteine mit dem gefährlichen Produkt Woolit bundesweit an ahnungslose Häuslebauer vertrieben? Auch hier muss genauer hingeschaut werden.“

Das Produkt „Woolit“ sei nach Angaben der Firma Wool.rec das „Verbindungsstück“ zwischen gefährlichen Abfällen und einem nützlichen Produkt, dem Tonziegel. Dort werde Woolit in die Tonmasse eingebunden. Das patentierte Verarbeitungsverfahren soll aus krebserzeugenden Bauabfallprodukten wie Glas- oder Mineralfaserwolle den angeblich ungefährlichen Bauzusatzstoff „Woolit“ herstellen.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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