Die GRÜNEN im Landtag sehen in der Teststrecke für Oberleitungs-LKW auf der A5 zwischen Darmstadt und dem Flughafen Frankfurt eine Möglichkeit, das gesteigerte Transportaufkommen neben der Schiene unterstützend auch auf der Straße klimafreundlicher zu gestalten. „Die Verkehrswende hin zu einer klimafreundlicheren Mobilität kann nur gelingen, wenn man auch ökologische Alternativen jenseits der Schiene stärkt. Die Strecke für Oberleitungs-Lkw kann den Schienenverkehr für Güter umweltfreundlich entlasten“, erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Karin Müller. „Ziel GRÜNER Verkehrspolitik war und ist es, die Bahn für Menschen und Güter ansprechend zu gestalten. Der Schienenverkehr ist und bleibt die erste klimafreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor. Seine Attraktivität für den Transport von Personen und Waren stärken wir weiterhin mit einer Reihe von Maßnahmen: vom hessenweiten Schülerticket zum Jobticket für Landesbedienstete, zum Ausbau des S-Bahn-Netzes im Rhein-Main-Gebiet, des Knotens Frankfurt am Main, der Strecke Hanau nach Würzburg und Fulda oder des Neubaus der Strecke Frankfurt nach Mannheim.“
Als Antwort auf eine mündliche Frage im Plenum bezüglich der Unterstützung der Landesregierung für den Oberleitungs-Lkw, erklärte das hessische Verkehrsministerium, das bis 2030 ist mit einem Anstieg des Transportaufkommens um 18 Prozent zu rechnen sei. Gleichzeitig gingen Experten des Ministeriums davon aus, das bis auf absehbare Zeit nur ein Fünftel dieses Zuwachses über die Schiene abgewickelt werden kann. „Im Anbetracht dieser Prognose müssen wir über klimafreundliche Lösungen außerhalb der Schiene nachdenken. Denn wir haben kein Interesse, dass der Güterzuwachs mit Diesel-Lkws transportiert wird. Auch an einer weiteren Überlastung des ohnehin schon vollen Schienennetzes im Rhein-Main-Gebiet kann nicht unser Ziel sein“, betont Müller.
Die Lkws auf der Teststrecke seien mit einem Stromabnehmer und einem Elektromotor ausgestattet. Die Batterie werde während der Fahrt entlang der Oberleitung aufgeladen. Mit Hilfe dieser Batterie könnten sich die Lastwagen auch auf Straßen ohne Oberleitung bewegen. „So könnte perspektivisch auch der Lkw-Güterverkehr auf der Straße klimafreundlicher gestaltet und gleichzeitig die ohnehin schon hohe Feinstaubbelastung im Rhein-Main Gebiet gesenkt werden. Diese Chancen sollten wir nutzen, wenn wir die klimafreundliche Mobilität in Hessen weiter stärken wollen.“
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