Hessische Kommunen stehen aktuell unter ständigem Druck bezahlbaren Wohnraum in den gefragten Quartieren zu schaffen. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Aktivierung von Bauland zur Nachverdichtung in zentralen Lagen. Einen Ansatz bietet hier die Aktivierung von bisher untergenutzten urbanen Flächen, wie zum Beispiel über eingeschossigen Nahversorgern. Deswegen lud Tarek Al-Wazir, Staatsminister für Wohnen, heute Unternehmen und Verbände zum Gespräch im Rahmen des sogenannten „Supermarktgipfels“ ein.
Hildegard Förster-Heldmann, Sprecherin für Wohnen in der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag, sieht im „Supermarktgipfel“ Chancen für eine höhere Flächeneffizienz im urbanen Raum: „Nahversorger bieten ein enormes Flächen- und Entwicklungspotenzial. Selbst zentrumsnahe Supermärkte entstehen immer noch häufig in eingeschossiger Einheitsbauweise, während große Lebensmittelfilialisten das Potenzial hätten die benötigte unternehmerische Infrastruktur aufzubauen, um Wohnungsbauprojekte über den Filialen zu realisieren. So kann der ohnehin knappe urbane Raum optimal genutzt werden und die Supermarktbetreiber holen sich sowohl ein neues profitables Geschäftsfeld, als auch neue potenzielle Kundschaft direkt ins Haus.“
Auch weitere Mischnutzungskonzepte können je nach Bedarf in den aktivierten Flächen realisiert werden, wie zum Beispiel Arztpraxen, Büroräume oder soziale Einrichtungen. Förster-Heldmann: „Mit einer gelungenen Nutzungskombination kann ein Lebensmittelhändler seine Treffpunkt- und Zentrumsfunktion in einem Quartier noch besser wahrnehmen. Das schafft positive Impulse in Hessens Städten.“
Der „Supermarktgipfel“ ist nur eines der zahlreichen konkreten Projekte für mehr bezahlbaren Wohnraum. Das Land stellt von 2019 bis 2024 insgesamt 2,2 Milliarden Euro als Fördergelder zur Verfügung. Das ist genug um mehr als 20.000 bezahlbare Wohnungen für über 60.000 Hess*innen zu bauen. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 118 Mio. Euro für die Förderung von Wohnprojekten bewilligt, eine Verdopplung gegenüber 2017 (63 Mio. Euro).
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