Rückkehr zu G9 – GRÜNE: Keine echte Wahlfreiheit für die Eltern zum kommenden Schuljahr

Nach dem heutigen Bericht des Kultusministeriums im schulpolitischen Ausschuss des Landtags steht für DIE GRÜNE im Hessischen Landtag fest, dass es zum kommenden Schuljahr keine echte Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 für die Eltern geben wird. „In acht Städten oder Landkreisen wird kein einziges Gymnasium zu G9 zurückkehren. Die Wahlfreiheit der Eltern ist dort gleich null“, so der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner. Landesweit werde nach Angaben des Ministeriums zum kommenden Schuljahr nur für 45 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein G9-Angebot an Gymnasien oder kooperativen Gesamtschulen zur Verfügung stehen. „Das ist zwar eine deutliche Abkehr von G8, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit viel zu wenig, um allen Elternwünschen nach G9 entsprechen zu können. In der Konsequenz steht zu befürchten, dass Schülerinnen und Schüler gegen den Willen der Eltern doch G8-Schulen besuchen müssen, weil es nicht genügend G9-Plätze gibt.“

Das Kultusministerium habe im Ausschuss ernsthaft erklärt, dass 45 Prozent G9-Plätze zur Erfüllung des Elternwillens ausreiche. „Die Landesregierung hat kein Gespür dafür, wie der Elternwunsch tatsächlich aussieht. Es ist absehbar, dass die Nachfrage nach G9-Plätzen weit höher sein wird. Auf die Frage, was dann passiert, gibt es keine Antwort von Schwarz-Gelb. Nur mit dem Hoffen, dass alles so kommt, wie man es gerne hätte, kann man aber keine Bildungspolitik machen.“

DIE GRÜNEN verweisen darauf, dass sie bereits vor Monaten regionale Konferenzen vorgeschlagen haben, um die Nachfrage der jetzigen 4. Klassen zu erheben und die Schülerströme besser koordinieren zu können. Das wurde von Schwarz-Gelb vehement abgelehnt. Jetzt muss sich die Landesregierung auf Eltern einstellen, deren Wünschen nicht entsprochen werden kann. Das Chaos zum nächsten Schuljahr ist vorprogrammiert“, stellt Mathias Wagner fest. „Die Wahlfreiheit war für Schwarz-Gelb wohl nur ein taktisches Manöver vor der Wahl. Anders ist die Ignoranz vor den absehbaren Problemen nicht erklärlich.“

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