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21.05.2012

Rechentricks bei der Lehrerversorgung: Wer rechnet richtig? Die Schulen oder das Kultusministerium?

„Jetzt streitet sich das Kultusministerium schon mit den Schulen, wer die Grundrechenarten besser beherrscht“, kommentiert der bildungspolitische Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner, den entbrannten Streit um die Lehrerzuweisung. Nach einem Bericht der FAZ von heute gehen einige Schulen davon aus, dass sich die Lehrerversorgung zum kommenden Schuljahr verschlechtert statt verbessert. Die Ministerin hatte angekündigt, dass es zum Schuljahr 2012/2013 eine 101-Prozent-Lehrerversorgung geben soll. Die Schulen weisen hingegen darauf hin, dass sich durch geänderte Berechnungsgrundlagen bei den Referendaren, an der realen Unterrichtsabdeckung nichts ändert, es sogar zu Verschlechterungen kommen kann.

„Es wird immer offensichtlicher, dass das Kultusministerium nur durch Tricksen und Schönrechnen dem Versprechen einer 105-Prozent-Lehrerversorgung näher kommt. Das Ministerium sollte die Schulen aber nicht für dumm verkaufen. Zum Glück werden dort die Grundrechenarten nicht nur gelehrt, sondern auch beherrscht.“ Wie der Philologenverband in der vergangenen Woche haben auch die GRÜNEN bereits auf die offenkundigen Rechentricks hingewiesen.

Am deutlichsten werde das Täuschen bei den Referendaren. „Hier bekommen die Schulen künftig 8 statt bislang 6,4 Stunden pro angehenden Lehrer angerechnet. An der Zahl der Unterrichtsstunden, die der Referendar hält, ändert sich aber dadurch nichts. Auf dem Papier werden so landesweit über 200 Stellen geschaffen, ohne dass auch nur eine einzige Unterrichtsstunde mehr gehalten wird. Die Schulen, die sich der wichtigen Aufgabe der Lehrerausbildung stellen, werden durch die Neuregelung für ihr Engagement sogar bestraft.“


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