Die GRÜNEN im Landtag unterstützen die nach der Berichterstattung über die Psychiatrie Frankfurt-Höchst eingeleitete Aufklärung. „Es ist gut, dass das Sozialministerium als Fachaufsicht die Beteiligten sehr schnell an einen Tisch gebracht und regelmäßige fachaufsichtliche Gespräche angekündigt hat“, erklärt Marcus Bocklet, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Die Klinikleitung hat Mängel eingeräumt, nun muss es darum gehen, sie zu beseitigen und für die Zukunft zu verhindern. Dass ein externer Berater beauftragt wird, ist sehr zu begrüßen, denn so ist eine unabhängige Aufarbeitung möglich.“
„Das Gesetz für Hilfen für psychisch Kranke (PsychKHG) regelt die Dokumentation an die Fachaufsicht und ermöglicht so die Transparenz, die jetzt nötig ist, um die Umstände in Frankfurt-Höchst aufzuklären“, so Bocklet weiter. „Vom Einzelfall abgesehen legt es auch die Grundlage dafür, dass bei der Unterbringung und Behandlung psychisch Kranker Prävention, Hilfe und Heilung im Vordergrund stehen. Grundgedanke des Gesetzes ist es, Menschen mit psychischen Problemen und ihren Familien etwa über den sozialpsychiatrischen Dienst früh Hilfe anzubieten, damit eine Unterbringung erst gar nicht nötig wird. Ambulante, familien- und wohnortnahe Hilfe hat klaren Vorrang vor stationärer Behandlung.“
„Wir haben uns für diese Wahlperiode vorgenommen, die Versorgung psychisch erkrankter Menschen in ihren eigenen vier Wänden weiter zu verbessern, lange Wartezeiten zu verkürzen, Versorgungslücken zu schließen und die sozialpsychiatrischen Dienste der Kommunen zu stärken. Nach Darmstädter Vorbild sollen gemeinsam mit den Kommunen und den Kostenträgern landesweit Ansätze entwickelt werden, bei denen Betroffene und Angehörige in psychischen Krisen dann beraten werden, wenn andere Dienste und Beratungsstellen geschlossen sind. Ziel ist es, in jedem Landkreis einen solchen Krisendienst zu initiieren.“
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