Pressekonferenz der SPD zu G9: – Schwarz-Gelb behindert echte Wahlfreiheit – Generelle Rückkehr zu G9 keine Lösung

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert, dass es in vielen Regionen Hessens zum kommenden Schuljahr keine echte Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 geben wird. „Beispielsweise in Wiesbaden, Kassel und Darmstadt wird kein Gymnasium zu G9 zurückkehren. In diesen Regionen steht die Wahlfreiheit für die Eltern nur auf dem Papier. Wir glauben nicht, dass die Eltern sich das gefallen lassen werden. Proteste sind vorprogrammiert“, kommentiert der bildungspolitische Sprecher der GRÜNEN, Mathias Wagner.

Das Problem sei absehbar gewesen. Schon bei der Beratung des Gesetzes hatten die GRÜNEN deshalb, regionale Konferenzen unter Federführung des Kultusministeriums angeregt, um Elternwunsch nach G9 und schulischen Angebot in Einklang zu bringen. Auch bei der Rückkehr der jetzigen 5. und 6. Klassen zu G9 zeige sich das Kultusministerium wenig flexibel. „Selbst wenn 100 Prozent dieser Eltern zurück zu G9 wollen, will Kultusministerin Beer das nicht genehmigen. Kaltschnäuziger hat eine Kultusministerin den Elternwillen noch nie ignoriert.“

Die SPD-Forderung, dass alle Schulen unabhängig vom Elternwillen zu G9 zurückkehren müssen, lehnen die GRÜNEN ab. „So falsch es war, G8 von oben allen Schulen zu verordnen, so falsch wäre es jetzt alle zu G9 zu zwingen. Maßgeblich muss vielmehr der Wunsch der Eltern sein“. Die Vorschläge der SPD für eine zeitlich modularisierte Oberstufe finden die GRÜNEN charmant. „Allerdings gibt es ein großes Problem: eine solche Organisation der Oberstufe ist durch Beschluss der Kultusministerkonferenz schlicht ausgeschlossen. Auch die SPD sollte das zur Kenntnis nehmen und nicht für ein Modell werben, dass Hessen derzeit gar nicht umsetzen dürfte.“

Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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