Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betrachten den Beschluss von CDU und FDP, ein Modell zur Einführung von Betreuungsgutscheinen für Kinder unter drei Jahren einzuführen, sehr skeptisch. „Mit einem solchen Gutschein verspricht die Landesregierung etwas, was sie nicht halten kann: Einen garantierten Betreuungsplatz. Davon ist Hessen aber noch meilenweit entfernt. Gutscheine machen nur bei Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle einen Sinn“, stellt der familienpolitische Sprecher der GRÜNEN, Marcus Bocklet, fest.
Als „absurd“ sehen es DIE GRÜNEN an, dass CDU und FDP von einer Wahlfreiheit innerhalb des Gutscheinsystems sprechen. „In welcher Parallelgesellschaft lebt die Koalition eigentlich? Hessische Eltern sind bei einer Betreuungsquote von 19 Prozent für unter Dreijährige heilfroh, wenn sie überhaupt einen Betreuungsplatz finden. Eine Wahlfreiheit gibt es erst bei ausreichenden Angeboten, unter denen man auswählen kann.“
DIE GRÜNEN sehen tatkräftige Hilfen für die Kommunen als „dringend notwendig“ an, damit diese ihre Betreuungsplatz-Kapazitäten massiv auf mindestens 35 Prozent ausbauen können. Sie weisen darauf hin, dass ein Betreuungsplatz 10 000 Euro pro Jahr kostet, für den Modellversuch insgesamt aber nur 300 000 Euro zur Verfügung stünden. „Zuerst einmal brauchen wir genügend Plätze für alle Kinder, das Gutscheinmodell hilft hier zuerst einmal nicht weiter“, betont Marcus Bocklet.
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