„Agrarministerin Lautenschläger muss endlich auch am Markt und auf der politischen Bühne in Berlin aktiv werden, anstatt jetzt in Hessen den Bauern nur Finanzberatung und Ausstiegshilfen anzubieten. Wir erwarten, dass sie um jeden Milchviehbetrieb in Hessen kämpft“, fordert der landwirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Martin Häusling.
Als konkretes Projekt schlagen sie eine Kennzeichnung „Faire Milch aus der Region“ vor, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen Blick erkennen können, mit dem Kauf welcher Milch sie die heimischen Milchbauern unterstützen können. Die GRÜNEN verweisen auf das bereits bestehende positive Beispiel der Upländer Bauernmolkerei, die eine fair bezahlte Biomilch erfolgreich am Markt platziert habe.
„Wir erwarten, dass Landwirtschaftsministerin Silke Lautenschläger konkrete Aktivitäten in Hessen zu Unterstützung der Milchbauern entwickelt. Wir schlagen vor, dass sie sich mit Bauern, Molkereien und Handel an einen Tisch setzt und gemeinsam ein Konzept entwickelt, wie eine regionale und fair bezahlte Milch aus Hessen auf den Weg gebracht werden kann.“
Auch die Marketinggesellschaft ‚Gutes aus Hessen‘ könne aus Sicht der GRÜNEN in diesem Fall zeigen, dass sie ihre Steuergelder zu Recht erhalte. Ihre Aufgabe wäre es, diese regionale und faire Milch mit einer breit angelegten Informations- und Marketingkampagne zu begleiten. „So sollen Verbraucherinnen und Verbraucher darüber informiert werden, dass sie mit ihrem Kauf von fair bezahlter Milch ein Signal für den Erhalt von Bauernhöfen und der Kulturlandschaft in Hessen setzen können“, fordert der agrarpolitische Sprecher der GRÜNEN, Martin Häusling.
DIE GRÜNEN verweisen auf die brisante Situation der Landwirte. Fakt sei, dass binnen Jahresfrist in Hessen rund 1000 Betriebe ihre Höfe aufgrund der Dumpingmilchpreise aufgeben müssten, und damit rund 2500 Arbeitsplätze verloren gingen. Hier müsse die Landesregierung aktiv werden und nicht nur an andere delegieren. „Es ist gut, dass heute auf Bundesebene unter Einbeziehung der Länder ein Milchgipfel stattfindet. Frau Lautenschläger soll sich dabei für die eine kurzfristige Reduzierung der Milchmenge und für Maßnahmen einsetzen, die in Zukunft Angebot und Nachfrage nach Milch flexibel aufeinander abstimmen. Nur so können Milchbauern kostendeckende Preise für ihre Produkte erzielen.“
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