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11.09.2012

Landesregierung verweigert Untersuchung über sexuelle Gewalt gegen Behinderte ─ GRÜNE: Versprochene „Kultur des Hinschauens“ findet nicht statt

RollstuhlDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bedauert die Weigerung der Landesregierung, eine Untersuchung zur sexuellen Gewalt gegen behinderte Menschen, die in hessischen Kliniken, Internaten  oder Heimen leben, in Auftrag zu geben. DIE GRÜNEN verweisen auf eine bundesweite Studie der Universität Bielefeld vom März 2012, die zu dem Ergebnis kam, dass „jede zweite bis vierte Frau der vorliegenden Studie sexuelle Übergriffe in Kindheit und Jugend erlebt“ habe und dies besonders häufig in Einrichtungen und Internaten.

„Es gibt nach den Erkenntnissen der Universität Bielefeld eindeutige Hinweise, dass es gerade bei diesem Thema eine hohe Dunkelziffer – auch in Hessen – gibt. Umso stärker sind wir von der Haltung des zuständigen Ministers Grüttner und der Koalitionsfraktionen von CDU und FDP enttäuscht, die eine solche Studie ablehnen. Es ist widerspricht den vielbeschworenen Ankündigungen aller im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen, die nach den diversen bekannt gewordenen Skandalen der jüngeren Vergangenheit eine ‚Kultur des Hinschauens‘ versprochen hatten“, kritisiert der sozialpolitische Sprecher der GRÜNEN, Marcus Bocklet.

DIE GRÜNEN hatten zu diesem Thema einen Antrag gestellt, die Situation dieser behinderten Menschen genau zu untersuchen. Im Februar 2011 hat die Landesregierung auf Anfrage der GRÜNEN (18/3535) zugeben müssen, dass „keine Informationen über den Umfang von sexueller Gewalt an betroffenen Menschen mit Behinderungen in Hessen vorliegen.“

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