Inhalt

09.07.2020

Kitas in Hessen sind gut aufgestellt: Hessen stellt eine Milliarde für die Kinderbetreuung bereit

„Die Neuerungen im Hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch (HKJGB) sind ein großer Erfolg. Mit dem hessischen Gute-Kita-Paket sorgen wir für mehr Inklusion, statten die Träger besser aus, begegnen dem Fachkräftemangel und investieren massiv in Qualität. Ergänzt wird dieses Paket durch ein gut ausgestattetes Landesinvestitionsprogramm und eine umfangreiche Fachkräfteoffensive,“ erklärt Kathrin Anders, Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion für frühkindliche Bildung.

Leider sind die Bundesmittel aus dem Gute-Kita-Gesetz auf drei Jahre befristet. Um die Qualität in den hessischen Kitas langfristig zu sichern, braucht es aber langfristige Planungsmöglichkeiten. Deshalb tritt das Land für die Kosten zur Umsetzung des Gute-Kita-Gesetzes ein, wenn die Förderung des Bundes ausläuft. Das Gute-Kita-Gesetz wird in Hessen durch eine Änderung des HKJGB umgesetzt und beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen, die die Qualität in den hessischen Kitas sichern und weiterentwickeln:

Erhöhung der Grundpauschalen

Die im Rahmen der Betriebskostenförderung für die hessischen Kitas gewährte Grundpauschale, die das Land für jedes Kind zahlt, das in einer Kita betreut wird, wird durchschnittlich um rund 40 Prozent erhöht. Auch die Kindertagespflege profitiert, hier erhöht sich die Förderung um rund 27 Prozent. Für Kinder, die 45 Stunden und mehr wöchentlich in einer Kita betreut werden, wird erstmals eine gesonderte Pauschale bezahlt.

Stärkung der vielfältigen pädagogischen Arbeit

Die vielfältige pädagogische Arbeit vor Ort wird vom Land noch stärker als bislang unterstützt. So werden Kitas mit vielen Kindern aus Familien, in denen nicht deutsch gesprochen wird oder die aus sozial benachteiligten Familien stammen, stärker unterstützt. Ebenso erhalten Kitas, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut werden, eine höhere Förderung.

Mehr Zeit für die betreuten Kinder

Um die Personalausstattung in Kitas zu verbessern, werden die festgelegten Ausfallzeiten für Fortbildung, Urlaub oder Krankheit der Mitarbeiter*innen erhöht. Gleichzeitig wird die Leitung einer Kita anteilig freigestellt, um den Anforderungen an die qualitative Entwicklung in den Kitas Rechnung zu tragen. Dafür wird die Mindestpersonalberechnung im HKJGB geändert. So haben Erzieher*innen mehr Zeit für die individuelle Förderung der Kinder.

„Neben der Qualitätsoffensive in den hessischen Kitas investieren wir auch in den Platzausbau. Damit der Ausbau der Kita-Plätze und der Kindertagespflege in Hessen schnell vorangehen kann, hat das Land ein Investitionsprogramm von 92 Millionen Euro aufgelegt, das ab 2021 um weitere 50 Millionen Euro aufgestockt wird,“ erläutert Kathrin Anders.

„Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Basis einer guten Kinderbetreuung. Gerade vor dem Hintergrund der Qualitätsoffensive an den hessischen Kitas sind sie unverzichtbar. Daher hat das Land Hessen mit den Fachschulen die Ausbildungskapazitäten für den Erzieherberuf von etwa 4.000 Plätzen im Jahr 2005 auf mindestens 8.400 Plätze mehr als verdoppelt.“

Um auch weiterhin mehr Menschen für den Erzieher*innen-Beruf zu begeistern, werden zahlreiche Maßnahmen ins Leben gerufen:

Ausbildungsoffensive

Verdreifachung der in Hessen geförderten Plätze in der praxisintegrierten, vergüteten Erzieher*innen-Ausbildung (PivA) von derzeit 200 Plätzen auf jeweils bis zu 600 Plätze in zwei Ausbildungsdurchgängen; insgesamt werden dadurch bis zu 1.200 Plätze in diesem Ausbildungsmodell gefördert.

Förderung von Anleitungszeiten

Kitas, die Erzieher*innen freistellen, um Studierende der Fachschulen für Sozialwesen in der Praxisphase der Ausbildung bestmöglich zu unterstützen, erhalten eine Förderung des Landes.

Moderate Erweiterung des Fachkräftekatalogs

Das Land fördert multiprofessionelle Teams in den Kitas. So sollen Heilerziehungspfleger*innen künftig ohne Einschränkung als Fachkräfte anerkannt werden. Darüber hinaus wird der Fachkraftkatalog moderat um Kräfte zur Mitarbeit erweitert, wie z.B. durch Sozialassistent*innen und Kräfte mit Bildungs- und Erziehungserfahrung, die aufgrund ihrer Tätigkeit zum Profil der Kita passen.

Werbe- und Imagekampagne

Um das Berufsbild von Erzieher*innen bekannter zu machen und über die unterschiedlichen Ausbildungswege und Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren, wird das Land eine Werbe- und Imagekampagne starten. So sollen noch mehr junge Menschen für den Beruf begeistert werden.

„Insgesamt werden so bis 2024 mehr als eine Milliarde Euro in die Kinderbetreuung in Hessen investiert. Das ist ein historischer Rekordwert, der den Dreiklang aus Platzausbau, Beitragsfreiheit und Qualitätsverbesserungen fortsetzt und die Kitas in Hessen zukunftsfähig aufstellt.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Lisa Uphoff
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: presse-gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-hessen.de/landtag

Kontakt