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13.11.2012

Kennzeichnung von Schinken- und Käseimitaten - GRÜNE: In Hessen wird weiter gemogelt

VerbraucherschutzDie Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich entsetzt über die Mängel bei der Kennzeichnung von Schinken- und Käseimitaten und die zurückgehenden Zahlen der Kontrollen. Nach den Ausführungen von Verbraucherschutzministerin Puttrich (CDU) im Umwelt- und Verbraucherschutzausschuss zum Berichtsantrag der GRÜNEN (Drs. 18/6114) werden zwar Käse- und Schinkenimitate weiterhin auf deren Kennzeichnung hin untersucht, jedoch sanken die Kontrollen von 2009 mit 628 Proben auf 170 Proben im Jahr 2011. „Hier wird einfach munter weiter gemogelt, und die Kontrollen werden immer weniger, besonders seitdem das Thema nicht mehr in den Medien auftaucht“, kritisiert Martina Feldmayer, verbraucherschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden getäuscht und geben nichts ahnend zu viel Geld für vermeintlich gute Qualität aus. Das ist nicht hinnehmbar.“

„Geringe Kontrollzahlen und hohe Beanstandungsraten besonders in der Gastronomie – das passt doch nicht zusammen“, meint Feldmayer. 2009 gab es in Gaststätten noch 227 Probenahmen mit 39,7 Prozent Beanstandungen. Danach gingen die Anzahl der Probeentnahmen in Gastrobetrieben zurück. Für das erste Halbjahr 2012 sind lediglich 45 Proben angegeben, von denen jedoch 66,7 Prozent beanstandet werden mussten. „Hier wird weggeschaut und das zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher“, beklagt Feldmayer. DIE GRÜNEN fordern mehr Personal bei der Lebensmittelüberwachung, strengere Kontrollen und endlich die seit Jahren von Frau Puttrich angekündigte Lebensmittelampel. Niemand wolle unwissentlich Lebensmittelimitate für teures Geld ‚untergejubelt‘ bekommen.

Bei Käse-Imitaten wird das teurere Milchfett durch pflanzliche Fette ersetzt  sowie Trinkwasser, Stärke und Milcheiweiß zugesetzt. Bei Schinken werden Trinkwasser, Bindemittel und Proteine wie Sojaeiweiß eingesetzt, die ein höheres Gewicht und einen höheren Eiweißanteil erzeugen sollen. „Qualität ist etwas anderes. Wir haben in Hessen hervorragende landwirtschaftliche Produkte und mit dem Kauf regionaler Produkte werden die Hessischen Landwirte unterstützt. Wer diese Imitate trotzdem  essen  mag, kann das tun – dann muss er aber auch tatsächlich die Möglichkeit haben sich zu entscheiden. Daher brauchen wir zuverlässige Kontrollen.“


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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