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30.06.2012

Keine Ruhe nach gescheiterter Rhön-Übernahme – GRÜNE: Landesregierung muss weiter alle Optionen für das Universitätsklinikum Gießen-Marburg ernsthaft prüfen

„Nach der gescheiterten Übernahme der Rhön Klinikum AG durch Fresenius ist wohl leider nicht damit zu rechnen, dass nun Ruhe auf dem Gesundheitsmarkt einkehrt. Wahrscheinlicher ist, dass es jetzt erst richtig los geht“, erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche. Das hohe Ziel von 90 Prozent plus einer Aktie, dass sich Fresenius für eine erfolgreiche Übernahme gesetzt hat, wurde mit 84,3 Prozent nur knapp verfehlt. Dieses sei laut Satzung der Rhön-Kliniken aber für alle wichtigen Entscheidungen vorgesehen. Experten gingen aber davon aus, dass der Übernahme-Versuch damit noch nicht abgeblasen sei. Eine neue Offerte von Fresenius sei zu erwarten und Rhön-Gründer Eugen Münch habe zuvor bereits angekündigt, im Falle eines Scheiterns andere Kooperationen prüfen wollen. Seit dem überraschenden Einstieg von Asklepios habe zudem ein weiterer Klinikkonzern seinen Hut in den Ring geworfen, der über einen Aktienanteil mit Sperrminorität verfügt.

Die Verunsicherung, wer in Zukunft am Universitätsklinikum das Sagen hat, halte so weiter an. Es sei derzeit noch nicht klar, so Schulz-Asche, wie viele Aktien Fresenius lediglich angeboten wurden und wie viele Rhön-Aktien tatsächlich bereits den Besitzer gewechselt haben. Sollte das bei mehr als 50 Prozent der stimmberechtigten Aktien an der Rhön Klinikum AG der Fall sein, würden die “Change-of-Control-Klausel” des Konsortialvertrages zwischen Rhön und dem Land Hessen greifen. In diesem Fall sei dem Land der Verkauf und die Abtretung sämtlicher Rhön-Anteile anzubieten.

„Wir fordern daher von der Landesregierung, dass sie den Beschluss im Wissenschaftsausschuss vom Mittwochabend ernst nimmt und weiter alle Optionen für das Universitätsklinikum ernsthaft prüft. Nötig ist jetzt eine vernünftige Vorbereitung verschiedener Optionen statt weiterer Verunsicherung durch chaotische Verhältnisse in der Landesregierung. Der FDP muss endlich klar gemacht werden, dass es hier nicht um das Hochhalten neoliberaler Ideologie geht. Es geht um die Zukunft eines hervorragenden Wissenschaftsstandortes in Mittelhessen mit einer vorbildlichen Patientenversorgung“, so Schulz-Asche für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.


Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne

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